Wer Urlaub auf Balkonien gemacht hat, aber dennoch von Fernweh geplagt ist, kann auch mit der Nase reisen. Ein Ausflug in die Parfümwelten birgt ungeahnte Reiseziele, die zumindest Nase und Auge befriedigen.
Machen Sie sich als echte Donna im Stil von Biagiotti (2008), als Donna im Stil von Acqua di Portofino (2008) oder gar als Diva (Ungaro 1983) auf, einen Ausflug in die südlichen Gefilde Europas, nach Italien zu unternehmen, um wenigstens mit der Nase dem Dolce Vita (Christian Dior 1996) zu frönen.
Rom als Inspirationsquelle
Was haben sich die Nasen, wie man Parfumeure auch nennt, zu Italiens Städten einfallen lassen? Eine wichtige Inspiration ist natürlich die Stadt, zu der schließlich alle Wege führen: Rom.
Laura Biagiottis Parfüm Roma (1988), erinnert schon mit dem Flacon an den Glanz der ‚ewigen Stadt‘. Er ist einer römischen Säule nachempfunden. Der feminine Duft fängt die Eleganz der römischen Hauptstadt mit einer fruchtigen, grünen Kopfnote aus Mandarine, Bitterorange und Hyazinthe und einem Herz aus Rose, Jasmin, Ginster und Orangenblüten ein, die auf einer kostbaren Basis aus Balsamharzen, Myrrhe, Vanille und Sandel ruhen.
Bei diesen Düften sieht man die Karawanen des Morgenlandes vor sich, die schon vor Hunderten von Jahren die feinsten Spezereien als Handelswaren nach Italien verschifften. Und Myrrhen und Sandelholz lassen den Weihrauch der Vatikanstadt erahnen.
Der passende Herrenduft für die sieben Hügel Roms, wenn man den Liebsten denn auf die parfümierte Reise mitnehmen kann, stammt ebenfalls von Biagiotti: Roma Uomo (1995) mit seinem fruchtigen Kopf von Tangerine und Rosa Grapefruit, der Basilikum und Lorbeer eine herbere Tönung verleihen. Herz- und Basisnote geben einen waldigen und warmen Untergrund mit Geranium und Moos auf Sandel-, Zedern- und Massoiaholz mit Vanille.
Aqua di Roma (2004) ist Laura Biagottis drittes Duftwasser, dem die Weltstadt ihren Namen verliehen hat. Die ‚Nase‘ hinter dem Duft, Carlos Vinals, hat für das fruchtig-blumige Aroma Schwarze Johannisbeeren mit Bergamotte und Zitrus als Kopfnote gewählt, elegante Düfte wie Mimose, Geißblatt, Magnolie, Tuberose, Jasmin und Rose bilden das Herz und dunkle, weiche Noten wie Sandelholz, Amber, Moschus und Vanille die Basis.
Auch die Toskana ist Inspirationsquelle
Eines der liebsten Reiseziele in Italien, die Toskana, stand Pate für Aramis Parfum Tuscany per Donna (1992). Blumig-orientalisch kommt es daher, aber frisch genug für den Tag. Seine Kopfnoten fangen den Duft mediterraner Kräuter ein, gemischt mit Zitrusaromen und Rose. Süße und aromatische Düfte wie Jasmin, Päonie, Geißblatt und Nelke beherrschen die Herznote, die Basis bestimmen Sandelholz, Amber und Vanille.
Tuscany per Uomo (Aramis 1984) ist das passende Herrenparfüm für den Herzallerliebsten (wenn er der Begleiter auf der Nasenreise sein soll). Mit seinem erfrischenden, gewürzhaften Geruch aus einem Potpourri von Eichenmoos, Zimt, Orangenblüten und Zitrusdüften fängt es die Aromen der toskanischen Hügel ein.
Auch die Hafenstadt Genua ist es wert, ihr schnüffelnd als letzter Station der Reise näherzukommen: Acqua di Genova, das Genueser Parfumwasser, wurde 1835 für das Königshaus von Savoyen entwickelt von dem damals hochberühmten Pafumeur Stefano Frecceri. Zitrusfrüchte wie Limone, Bergamotte und Orange sowie Neroli und Lavendel verleihen dem wieder aufgelegten Duft eine frische Kopfnote. Jasmin- und Rosenduft bilden das Herz auf einer Basis orientalischer Noten wie Patschuli und Sandelholz, Amber und Moschus.
Italien als Namensgeber für kostbare Düfte ist damit noch nicht ausgekostet: Venice (Yves Rocher 1986) und der Duft, der nach den Dogen von Venedig benannt wurde, Baume du Doge (Eau d’Italie 2008), Acqua di Parma (Acqua di Parma, relaunch 2000) und eine Hommage an die charakteristischen Bäume der Toskana, Cipresso di Toscana (Acqua di Parma 2005) fangen die Atmosphäre Italiens ebenso ein wie Amalfi Flowers (Creed 2007) mit sizilianischer Mandarine und Parmaveilchen oder Island Capri (Michael Kors 2008) mit Basilikum, Zypressen, Feigenblättern, Olivenbaum- und Zitrusnoten.