Fast täglich treffen wir auf gepflegte Menschen mit schönen und beneidenswerten Haaren. Was wir oft gar nicht bemerken, ist die Tatsache, dass es sich häufig nicht um die natürlichen Haare unseres Gegenübers handelt.
Moderne Perücken sind voll im Trend. In diesem Ratgeber zeigen wir Ihnen, worauf es beim Kauf der ersten Perücke ankommt.
Manche Frauen kaufen sich neue Schuhe, andere eine Perücke
Ob Männer oder Frauen, jung oder alt: Viele Menschen sind von Kahlheit oder Haarausfall betroffen und helfen sich gerne mit einer natürlich wirkenden Perücke oder Haarteilen, um den Kopf ganz oder teilweise zu bedecken. Auf Grund von Krankheiten, voranschreitendem Alter sowie mangelnder oder übermäßiger Haarpflege kann Haarausfall auftreten, manchmal nur vorübergehend, sehr oft aber auch dauerhaft.
Auch viele modisch bewusste Frauen tragen eine Perücke, um sich schnell und flexibel ein neues Styling ohne Friseurbesuch zu zaubern.
Erster Perückenkauf: Was sollte man beachten?
Vor dem ersten Kauf einer Perücke sollte zunächst geklärt werden, ob es sich um einen Privatkauf aus ästhetischen und modischen Gründen handelt oder ob Anspruch auf Kostenerstattung durch die Krankenkasse besteht.
Spartipp: In einigen Fällen kann Ihr Arzt eine medizinische Perücke auf Rezept verschreiben. Reichen Sie das Rezept für Ihr Zweithaar bei einem Fachhändler ein. Dieser wird dann die finanzielle Bezuschussung mit der Krankenversicherung abwickeln. Die Auswahl ist dabei allerdings etwas eingegrenzt.
Sollten Sie sich jedoch als Selbstzahler für eine Perücke entscheiden, haben Sie natürlich die Qual der Wahl. Dann gilt es, zunächst auszuwählen, welche Qualität und Haarfaser-Typen für Sie in Frage kommen.
Perücken nach Fasertypen
Kunsthaarperücken: Kunstfasertypen sind in der Regel günstig, leicht im Gewicht und eine pflegeleichte Option. Sie sind geeignet für Personen, die das Zweithaar gelegentlich tragen wollen, etwa als Kostüm oder zu modischen Zwecken für besondere Anlässe.
Echthaarperücken: Perücken aus echten Haaren hingegen sind deutlich anspruchsvoller in der Pflege, lassen sich aber auch beliebig stylen und sogar färben. Aufgrund der aufwendigeren Herstellung sind Echthaarperücken kostenintensiver, sehen dafür aber natürlicher aus, sind länger haltbar und können täglich getragen werden.
Daneben gibt es aber auch Mischformen, etwa ein Mix aus Echthaar und Synthetik-Haaren, die sich gut formen lassen und preislich wie auch qualitativ einen guten Kompromiss darstellen können. Entscheiden Sie sich in jedem Fall für eine renommierte Marke. Erfahrungsgemäß sind führende Markenprodukte deutlich bequemer, besser zu stylen und auch länger haltbar. Auch ist dabei die Auswahl an Farbtönen und Frisuren viel größer. Schauen Sie sich beispielsweise die große Auswahl an Gisela Mayer Perücken an.
Basis-Typen und ihre Eigenschaften
Neben dem Material, der Haarlänge und Farbe, ist die Monturverarbeitung ein wichtiges Kriterium für die Wahl der passenden Perücke. Die Monturverarbeitung einer Perücke beschreibt die Art und Weise, wie die Basis der Perücke hergestellt und konstruiert ist. Diese Basis, auch als Montur oder Cap bezeichnet, beeinflusst maßgeblich den Tragekomfort, die Haltbarkeit und das Aussehen der Perücke.
Es gibt Monofilament-Perücken aus hauchdünnem Material, das die Kopfhaut durchscheinen lässt. Dadurch wirkt das Haar sehr natürlich. Solche Perücken sind ideal für Personen mit Haarausfall, die sich eine realistische Optik wünschen. Auch für eine empfindliche Kopfhaut ist dieser Typ bestens geeignet.
Lace-Front-Perücken haben einen unsichtbaren Haaransatz. Dadurch wirken die Haare so, als würden sie aus der eigenen Kopfhaut wachsen. Damen oder Herren, die einen natürlichen Haaransatz wünschen und die Perücke oft hochstecken oder nach hinten stylen möchten, greifen oft nach Lace-Front-Perücken.
Kappenlose Perücken sind luftiger in der Struktur und leichter zu tragen. Sie sind sehr gut für Personen geeignet, die viel Schwitzen oder das Zweithaar auch an heißen Tagen länger tragen möchten.
Individuelle Anpassung und Beratung
Perücken können wie normales Haar gewaschen werden
Wie Sie jetzt schon bereits bemerkt haben dürften, gibt es eine Vielzahl an Faktoren und Fragen zu berücksichtigen, um die richtige Perücke zu finden. Vor allem für längeres und dauerhaftes Tragen ist eine individuelle Anpassung nötig.
Lassen Sie sich daher im Fachgeschäft bei der Auswahl der richtigen Größe, Form und Farbe professionell beraten und die Perücke individuell anpassen. Dabei haben Sie auch die Möglichkeit, verschiedene Perücken anzuprobieren und den besten Sitz und Stil zu finden.
Ist das passende Produkt für Sie gefunden, lassen Sie sich unbedingt auch Tipps zur richtigen Pflege und Lagerung der Perücke mitgeben.
Wie pflegt man die Perücke richtig?
So groß die Unterschiede in Preis und Herstellung sind, so stark ähnelt sich die Handhabe der Perücken. Die Pflege des fremden Haarschopfes ist von der Eigenhaarpflege nur geringfügig zu unterscheiden.
Wie auch das natürliche Haar, müssen Perücken regelmäßig gewaschen und einbalsamiert werden. Mit lauwarmem Wasser und mildem Shampoo werden die die Haare erst vorgereinigt und anschließend mit Pflegebalsam nachgespült.
Besonders vorsichtig sollte man wiederum bei der Trocknung des Zweithaares vorgehen. Da die Materialien teilweise aus Synthetik bestehen, ist eine starke Wärmezufuhr unbedingt zu vermeiden. Die Verwendung von Lockenstäben, Glätteisen oder Föhnen kann dazu führen, dass Teile der Perücke zu schmelzen beginnen oder sich verziehen. Frottieren Sie die Haare also vorsichtig mit dem Handtuch vor ohne Sie im nassen Zustand zu kämmen und legen Sie sie anschließend zu trocknen auf einen Styroporkopf.
Schneiden und Frisieren lassen sich die neuen Haare ähnlich wie die eigenen. Abhängig von Dicke und Dichte der Haare, können sich diese sowohl als schlichte Langhaarfrisur oder als pfiffiger Kurzhaarschnitt tragen lassen. Auch der Farbwahl sind keine Grenzen gesetzt. Alle natürlichen und bunten Haarfarben finden sich auf Wunsch in der Perücke wieder oder können bei Bedarf auch nachträglich gefärbt werden.
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