1. Herkunft und Gewinnung von Arnika
Arnika, lateinisch arnica montana, ist eine wildwachsende Heilpflanze aus der Familie der Korbblütler, die in den Alpen und im Mittelgebirge wächst und inzwischen unter Naturschutz steht, da sie kaum kultivierbar ist. Sie zählt zu den krautigen Stauden, die auf einem mit zarten Härchen besetzten, bis zu 60 Zentimeter hohen Stängel leuchtend-gelbe Blüten trägt. So heißt sie auch, dieser leuchtenden Farbe wegen, Bergdotterblume, trägt aber auch weitere Volksmundnamen, die ihre Kraft als Wundheilmittel zum Ausdruck bringen: Kraftwurz und Fallkraut, Stichwurzel und Wundkraut, Bergwohlverleih und Engelkraut.
Bereits die frühmittelalterliche Mystikerin Hildegard von Bingen kannte die heilsame Arnika, seit dem 17. Jahrhundert ist sie in der Volksmedizin berühmt für ihre therapeutischen Möglichkeiten vor allem bei stumpfen Verletzungen, Blutergüssen und Entzündungen.
Das ätherische Öl der Arnika gewinnt man durch Wasserdampfdestillation der getrockneten Blüten. Dabei ergeben 4 Kilogramm Arnikablüten ein Kilogramm des Arnikaöls.
2. Duftrichtung von Arnika
Arnika duftet fein bitter-würzig und so, dass man dem Öl seinen medikamentösen Charakter anmerkt. Als Duft- oder Aromaöl spielt es keine Rolle, das ätherische Öl der Arnika ist oft ganz geruchlos.
3. Anwendungsarten von Arnika
Das ätherische Arnikaöl ist eine der berühmtesten Heilöle. Es wird in Salben, Cremes, Tinkturen und in Kompressen angewendet, vor allem um die Schmerzen bei Prellungen, Blutergüssen und Verstauchungen zu lindern und Entzündungen einzudämmen, beziehungsweise zu verhindern. Das Arnikaöl enthält hohe Anteile von Kieselsäure, die die Selbstheilungskräfte des Körpers unterstützt. Es dient der Linderung rheumatischer Beschwerden und wirkt auch bei Insektenstichen abschwellend, entzündungshemmend und antiseptisch.
Dabei sollte das Arnikaöl nur äußerlich angewendet werden, auch dann, wenn es in einer Gurgellösung Entzündungen im Mundraum und am Zahnfleisch heilen soll, da es Inhaltsstoffe besitzt, die toxisch wirken und im Extremfall zu Atemnot, Herzbeschwerden oder sogar einem Kreislaufzusammenbruch führen können. Einzig hochpotenziert in der Homöopathie und in einigen wohldosierten Medikamenten aus der Apotheke findet das Arnikaöl eine innerliche Anwendung und wirkt dann blutreinigend, harntreibend, schweißtreibend und krampflösend. Auch in kosmetischen Pflegeprodukten rund um Haut und Kopfhaut und in Zahncremes ist oft ein Anteil Arnikaöls enthalten.
Anders als die meisten anderen ätherischen Öle findet es keine Anwendung in der Raumbeduftung und der Aromtherapie.
4. Harmonie/Kombination mit anderen Ätherischen Ölen
Im medizinischen Bereich harmoniert das ätherische Öl der Arnika zum Beispiel mit dem Jojoba-Öl, das als Basisöl dient, damit die Arnikawirkstoffe ihre hautfreundlichen Eigenschaften entwickeln können.
5. Seelische Wirkung von Arnika
Die seelische Wirkung des ätherischen Arnikaöls, wie es in der Homöopathie eingesetzt wird, ist auch hier eine wundheilende. Es heilt seelischen Schmerz und Wunden, die durch Gefühlsverletzungen entstanden sind, löst emotionale Verhärtungen und kann die Psyche stärken, wenn einem Menschen große Herausforderungen bevorstehen.
6. Körperliche Wirkung und Anwendungsgebiete von Arnika
Auf den Körper wirkt das ätherische Arnikaöl wie ein Samariter, der die ersten starken Schmerzen nach stumpfen Verletzungen lindert und dafür sorgt, dass Wunden sich nicht entzünden und gut abheilen können. Überall da, wo der Körper seine Selbstheilungskräfte aktivieren soll, ist der Einsatz von Arnikaöl angebracht.
Selbst auf das Herz hat Arnikaöl meistens positive Auswirkunken und wurde früher durchaus in Herzmittel verwendet. Wegen der Gefahr der Nebenwirkungen ist das heute aber nicht mehr der Fall.