Das Limbische System nimmt eine zentrale Rolle im Körper ein. Es bestimmt oftmals, wie wir uns Verhalten und wir fühlen.
Wir erklären, was das Limbische System ist. Außerdem zeigen wir, wie es Emotionen bildet und das unser tägliches Leben beeinflusst.
1. Das Limbische System ist eine Funktionseinheit
Das Limbische System sitzt oberhalb des Stammhirnes. Es entstand in der Phase der Evolution, als sich Säugetiere herauszubilden begannen. Es gibt uns die soziale Natur: dazu gehören die Sorge um den Nachwuchs, die Fähigkeit zur Liebe, der Spieltrieb oder die Lust. Zudem steuert es das Lernen durch Nachahmung.
Als erster entdeckte es der französische Mediziner Paul Broca. Er gab ihm den Namen, da er von einem lappenförmigen Saum (lat. limbus = Saum) im Stammhirn ausging. Dies ist jedoch heute durch neueste Hirnforschungen widerlegt. Das Limbische System ist keine eigenständige, anatomische, sondern eine funktionelle Einheit.
Das System besitzt funktionelle Verbindungen zu Steuerungszentren im Gehirn. So verarbeitet und steuert es Emotionen und lässt Triebe entstehen. Ebenso das Gedächtnis hat hier seinen Platz. So lässt es uns beispielsweise an Vorteile bestimmter Beauty-Produkte erinnern und diese emotional mit den Vorteilen in der Wirkung und Gesundheit verknüpfen.
2. Emotionen entstehen unbewusst
Das Limbische System ist hauptsächlich für Reflexe zuständig. Diese reagieren auf Gedanken und Gefühle und laufen meist unbewusst und schnell ab.
Diese Reaktionen kann man nicht trainieren. Sie sind vererbt und bei den meisten Menschen gleich. Deswegen sind auch Mimik und Gestik auf der ganzen Welt ähnlich.
Sieben primäre Reaktionsmechanismen kennt das Limbische System. Dazu gehören Freude, Überraschung, Wut, Angst, Trauer, Ekel und Verachtung. Auch wenn dies meist negative Emotionen sind, sind sie doch lebensnotwendig.
3. Verschiedene Regionen im Gehirn zählen zum Limbischen System
Das Limbische System einzugrenzen, ist schwierig. Es besitzt keine organisch eigenständige Form, sondern aus vielen Teile, die zusammenarbeiten. Bislang gilt es als nicht vollständig erforscht.
3.1. Der Hippocampus lässt uns erinnern
Der Hippocampus hat eine wurmartig-gebogene Struktur. Diese gab ihm seinen Namen, der Seepferdchen bedeutet.
Dieser Teil des Gehirns spielt eine entscheidende Rolle bei der Gedächtnisbildung. Er ist dafür zuständig, dass Erinnerungen abgespeichert werden. Jeder Mensch besitzt zwei Hippocampi, die jeweils in einer Gehirnhälfte zu finden sind. Er ist außerdem für das Bewusstsein verantwortlich.
3.2. Der Hypothalamus gilt als Steuerzentrale
Der Hypothalamus steuert viele Abläufe in unserem Körper, die uns oft nicht bewusst sind. Er reguliert die Schilddrüse und kontrolliert die Körpertemperatur. Das Organ bestimmt die Schlaf- und Wachphasen und stellt unsere innere Uhr. So regelt er auch unseren Appetit und die Sättigung.
Auch Salz-, Wasser- und Energiehaushalt werden durch ihn bestimmt. Ebenso wird der Sexualtrieb durch ihn motiviert. Er steuert das Hormon Oxytocin und dessen Ausschüttung nach dem Sex, sodass wir Verbundenheit und Nähe zum Partner spüren.
3.3. Der Gyrus Cinguli lässt Emotionen spüren
Der Name „Gyrus Cinguli“ bedeutet Gürtelwindung und beschreibt das Aussehen des Gehirnteils. Er steuert die visuelle, räumliche Aufmerksamkeit. So können wir Reize aufnehmen und abwägen. Daraufhin steuert der Gyrus Cinguli Entscheidungen. Diese drücken sich in der Mimik und Gestik aus.
Er ist auch dafür verantwortlich, dass wir Erinnerungen mit Erfahrungen verknüpfen. So bekommen wir bei bestimmten Gerüchen Appetit. Genau kann der Duft von ätherischen Ölen uns an Früchte erinnern. Gleichermaßen steuert er den Sexualtrieb bei visuellen Reizen.
Auch schlechte Erfahrungen verarbeitet er. Dinge, die wie gefährliche Tiere aussehen, werden beispielsweise umgangen, indem dem Kleinhirn der Befehl zur Bewegung gegeben wird. Gut gemeinte Tipps im Alltag werden deswegen auch oft ignoriert, da es zu den Bedürfnissen des Menschen gehört, den eigenen Erfahrungen zu folgen.
3.4. Emotionen werden gebildet
Die Amygdala gehört ebenfalls zum Limbischen System. Sie hat eine mandelförmige Struktur. Hier werden vor allem die Emotionen Furcht und Angst gebildet. Emotional besetzte Erinnerungen werden abgespeichert.
Der Nucleus accumbens gehört zum Belohnungssystem unseres Gehirns. Es hilft, dass wir Motivationen tatsächlich in Handlungen umsetzen. Dazu gehört vor allem, Empathie zu empfinden oder Freundschaften zu pflegen. Genauso entstehen hier Reize zur Bildung von Endorphinen.
4. Das System kann gestört werden
Ein solch komplexes System wie das Limbische ist anfällig für Störungen. Krankheiten, die hier entstehen können, sind unter anderem Gedächtnisstörungen oder posttraumatische Belastungsstörungen.
Auch Autismus oder Depressionen können hier ihren Ursprung haben. Entwickelt man Phobien oder leidet an Schizophrenie ist ebenso im Limbischen System ein Fehler zu suchen.
5. Im Gehirn werden Kaufentscheidungen getroffen
Neuestes Marketingstrategien zielen auf das Limbische System. 70 bis 80 Prozent der Kaufentscheidungen werden unbewusst getroffen. Wenn man Grundemotionen, Triebe und Hormone aktivieren kann, gelingt die Werbung.
So stehen beispielsweise in Drogerien oftmals nicht nur Hinweise zu Anwendung, Dosierung oder Eigenschaften von Kosmetik- und Pflegeprodukten. Die Werbung besteht außerdem aus Bildern, die Erinnerungen an gesunde Haut oder schöne Wellness-Tage und deren Emotionen hervorrufen.
Farben, Designs, Beschreibungen oder Namen können Aufmerksamkeit erregen und Emotionen freisetzen. Die Bedürfnisse richten sich speziell nach Zielgruppen. Sowohl Sicherheit und Harmonie als auch Spaß oder Unabhängigkeit sind Grundverlangen der Gesellschaft. Hier finden Sie einen Test, der zeigt, wie Ihr Limbisches System reagiert.