Rosacea ist eine chronisch verlaufende, entzündliche Hauterkrankung. Die Symptome sind Gesichtsrötungen, Pickel und Augenreizungen. Zudem kann es zu Hautverdickungen und dauerhaft sichtbaren Blutgefäßen kommen. Die Rötungen können spontan auftreten oder von Auslösern (sogenannten „Triggern“) wie Sonne, Sport, scharfem Essen, Alkohol oder extremen Temperaturen begünstigt werden. Die Erkrankung beginnt meist um das 30. Lebensjahr – sowohl bei Frauen als auch bei Männern. Auf den ersten Blick sieht Rosacea häufig aus wie Akne, ein Ekzem oder eine Allergie. Da die Erkrankung weitgehend unbekannt ist, ordnen Betroffene ihre Symptome meist falsch ein.
Schauspielerin Cynthia Nixon über Rosacea
Wie haben Sie bemerkt, dass etwas mit Ihrer Haut nicht stimmt?
Vor einigen Jahren begannen die Probleme mit meiner Haut. Ich errötete schubweise und bekam Hautprobleme, die wie pubertäre Akne aussahen. Zu allem Überfluss wurden meine Rötungen immer schlimmer und mein Gesicht glühte – jeder konnte es sehen! An einem Tag war meine Haut völlig in Ordnung, am nächsten Tag „blühte“ mein Gesicht. Ich merkte, dass Sonne, Sport, scharfes Essen und Rotwein meine Hautrötungen provozierten. Leider alles Dinge, die mir Spaß machen. Ich hatte also die Wahl: Entweder ich lebe mit den Rötungen oder ich tue etwas gegen meine Hautprobleme. Also besuchte ich einen Hautarzt – die Diagnose: Rosacea.
Es gibt verschiedene Stadien der Rosacea. In welchem befinden Sie sich?
Ich bekomme schubweise Rötungen und gelegentlich treten Pickelchen und Hautunreinheiten auf. Außerdem brennt meine Haut immer dann, wenn es kalt oder warm ist.
Wie haben Sie Ihre Haut gepflegt, bevor bei Ihnen „Rosacea” diagnostiziert wurde?
Ich ging ziemlich ruppig mit meiner Haut um, nutzte Peelings und adstringierende Mittel zur Verkleinerung der Poren, um tote Hautschüppchen zu entfernen und meine Poren sauber zu halten. Wie viele andere Betroffene probierte ich selbst einiges aus und machte dabei viele Fehler – bis ich endlich einen Hautarzt aufsuchte und mich von diesem beraten und behandeln ließ.
Inwieweit haben Sie Ihre Pflegegewohnheiten nach der Diagnose umgestellt?
Meine bisherige Pflege hat meiner Haut mehr geschadet als geholfen. Aber jetzt befolge ich den Rat meines Hautarztes, denn wenn Sie unter Rosacea leiden, ist eine sanfte und sorgfältige Hautpflege besonders wichtig. Nachdem ich herausgefunden habe, welche Produkte für mich am besten sind, nutze ich sie kontinuierlich und meine Gesichtshaut ist deutlich besser geworden. Wichtig ist jedoch, immer daran zu denken, dass die Therapie, die bei mir funktioniert, nicht unbedingt bei anderen Patienten die richtige Methode ist. Jede Haut ist anders – sprechen Sie zuerst mit Ihrem Hautarzt, er kann Sie individuell beraten.
Was war für Sie die größte Einschränkung, als bei Ihnen Rosacea diagnostiziert wurde und Sie über Ihre Trigger (d.h. die Auslöser) Bescheid wussten?
Mein Vater stammt aus Texas, deshalb bin ich ein großer Jalapeño- und Barbecue-Saucen-Fan. Und Rotwein erst… Aber all dies beeinflusst meine Rosacea negativ. Sobald Rosacea-Patienten ihre Trigger gefunden haben – zum Beispiel Sonne, Alkohol oder aggressive Pflegeprodukte – sollten sie behutsam damit umgehen, um die Beeinträchtigung durch Rosacea so gering wie möglich zu halten.
Wie können Rosacea-Patienten vorzeitige Hautalterung vermeiden?
Machen wir uns nichts vor: Wenn man über 30 Jahre alt ist und immer noch mit Pickeln und Hautrötungen zu kämpfen hat, fühlt man sich ziemlich unattraktiv. Man sollte Hautveränderungen wie Rosacea im Auge behalten, gerade dann, wenn man älter wird, denn sie sind nicht nur unangenehm, sondern können leider auch zu vorzeitiger Hautalterung führen. Mein Hautarzt gab mir den Tipp, Sonnenschutz mit einem Lichtschutzfaktor von mindestens 40 aufzutragen – und das jeden Tag. Das schützt gegen vorzeitige Alterungsanzeichen wie Sonnenflecken, Falten und schlaffe Haut und hilft außerdem bei Rosacea, da Sonne einer der größten Trigger ist. Rosacea-Symptome wie Pickel, Hautunreinheiten und andere Makel können die Haut älter aussehen lassen, als sie tatsächlich ist. Deshalb ist es besonders wichtig, mit zunehmendem Alter auch verstärkt auf die Haut zu achten.
Welche Tipps können Sie anderen Rosacea-Patienten geben und was raten Sie Menschen, die vermuten, an dieser Hauterkrankung zu leiden?
Rosacea ist ein täglicher Begleiter, das bedeutet aber nicht, dass die Krankheit immer zu sehen sein muss. Die Hauterkrankung sollte nicht das komplette Leben bestimmen. Wenn jemand vermutet, an Rosacea zu leiden, sollte er einen Hautarzt besuchen – danach kann es nur besser werden. Ich habe versucht, mein Hautproblem selbst zu lösen und verzweifelte fast daran.
Wenn ein Betroffener weiß, dass er Rosacea hat, sollte er ein Gespräch mit dem Hautarzt über die persönlichen Trigger und die richtige Art der Hautpflege führen. Der Hautarzt klärt auch über Therapiemöglichkeiten auf: Es gibt Medikamente zur äußeren Anwendung wie Cremes oder Gele. Außerdem können Medikamente eingenommen werden. Auch eine Lasertherapie kann helfen.