Na, bist du heute mit dem falschen Fuß aufgestanden? Wer diesen Satz hört, ist meistens schlecht gelaunt, grantig, müde oder hat seine Mitmenschen gerade zu Unrecht beleidigt. Tatsächlich ist ein misslungener Morgen fatal für den Rest des Tages. Denn Morgenstunde hat nicht nur Gold im Mund, sondern ist ein kritischer Zeitpunkt für das seelische Wohlbefinden.
Morgenrituale sind wichtig für einen entspannten Start in den Tag
Wenn wir erwachen, sind wir besonders empfindsam und sensibel. Deshalb ist es wichtig, einen neuen Tag mit festen Ritualen anzugehen. Selbst Morgenmuffel können lernen, ihr Unbehagen vor dem frühen Sonnenlicht zu verlieren.
Der Morgen fängt bei den meisten Menschen mit dem Weckerklingeln an. Nicht selten ist bereits der Wecker der erste Stressfaktor des neuen Tages. Ein schrilles Läuten zerrt an den Nerven und reißt den Schlafenden abrupt aus seinen Träumen.
Besser ist es, sich durch die persönliche Lieblingsmusik oder aber das Radio wecken zu lassen. Inzwischen gibt es auch Wecker mit Geräuschen aus der Natur – zum Beispiel ertönt das Krähen eines Hahnes, Meeresrauschen oder das Singen der Wale. Ein solcher Wecker sollte aber an einem freien Tag ausgetestet werden. Menschen mit einem tiefen Schlaf oder intensiven Träumen neigen dazu, diese Geräusche zu überhören oder in ihr Traum- geschehen zu integrieren. Die Folge: Sie wachen nicht auf.
Langsames Dehnen im Bett weckt Körper und Geist sanft
Nach dem Weckerklingeln sollte genug Zeit sein, sich ausgiebig im Bett zu dehnen und zu strecken. Dabei fließt Sauerstoff in die Muskeln, und das Aufstehen fällt anschließend sehr viel leichter. Es kann auch hilfreich sein, immer eine Flasche Wasser neben dem Bett stehen zu haben, um morgens die Kehle benetzen zu können und dabei langsam die Lebensgeister wach zu kitzeln.
Nun ist das morgendliche Ritual an der Reihe. Dieses Ritual richtet sich nach den persönlichen Bedürfnissen. Manche Menschen verbringen morgens gerne viel Zeit im Bad und sind dabei am liebsten allein. Sie sollten sich ihren Tag so einrichten, dass sie sich diese Zeit nehmen können, ohne ihre Familien- mitglieder, Partner oder Mitbewohner einzuschränken. Eine entspannte Dusche in aller Ruhe und ohne schlechtes Gewissen kann Wunder wirken und fühlt sich jeden Morgen aufs Neue wie Luxus an.
Viele Menschen benötigen morgens einige stille Minuten für sich
Auch ein kurzer Spaziergang an der frischen Luft birgt die nötige Stille, die viele Menschen brauchen, um Kraft für den kommenden Tag zusammen. Morgen für Morgen können sie beobachten, wie die Natur sich verändert, ihre Gedanken schweifen lassen und dabei das gute Gefühl genießen, der Gesundheit etwas Gutes zu tun.
Auch ein ausgedehntes Frühstück ist nicht nur dem Sonntag vorbehalten. An jedem Morgen, und warten anschließend auch noch so viele Termine, sollte mindestens eine halbe Stunde Zeit für ein ausgewogenes Frühstück investiert werden. Auch dieses Frühstück kann von Ritualen begleitet werden – sei es die heiße, dampfende Tasse Kakao, das Schmökern in der Zeitung oder in einem guten Buch oder das Gucken des Frühstücksfernsehens.
Denn gerade die morgendlichen Rituale geben dem Alltag einen festen, lieb gewonnenen und vertrauten Rahmen. Und wer morgens am liebsten stumm mit einer Tasse Kaffee und einem Becher Müsli auf der Couch sitzt, sollte sich dieses Recht guten Gewissens nehmen und seinen Mitmenschen freundlich erklären, dass sein Verhalten wichtig für sein seelisches Gleichgewicht ist und auf keinen Fall böse gemeint ist. Für ihn ist eben Schweigen das wichtigste morgendliche Ritual.