Hautkrankheiten-Liste: Was steckt hinter Juckreiz, Brennen und Co.?

Datum: 29. Oktober 2020 • Autor: Cosmoty.de Redaktion

Hauterkrankungen
Das Wichtigste in Kürze


Die meisten Hautkrankheiten gehen mit Juckreiz, Trockenheit und Rötungen einher.

Ursachen sind oft Keime sowie Schadstoffe und ein überempfindliches Immunsystem. Milben und andere Parasiten sind seltener, können aber auch als Auslöser infrage kommen. 

Anhaltende und belastende Hautprobleme sollten unbedingt von einem Dermatologen abgeklärt und behandelt werden. 

Die Haut ist flächenmäßig das größte Organ des Menschen und schützt ihn vor den Einflüssen der Umwelt. Dementsprechend können an verhältnismäßig vielen Körperstellen auch Probleme in Form von Hautkrankheiten auftreten. Erfahren Sie hier, welche Erkrankungen zu den häufigsten zählen, was deren Symptome sind und wie sie behandelt werden können.  

Wichtig: Grundsätzlich wird empfohlen, Hauterkrankungen von Fachärzten, das heißt Dermatologen, behandeln zu lassen. Die Krankheitsbilder sind oft hochkomplex und eine Diagnose kann nur von einem Mediziner gestellt werden. Dieser leitet dann bei Bedarf auch direkt eine passende Behandlung ein. Versuchen Sie nicht, eine Diagnose anhand von Bildern im Internet zu erstellen!

Ziemlich lästig – Hautpilz

Die Hautkrankheiten-Liste ist lang – und Hautpilz steht im nordeuropäischen Raum, wo die Sonne wenig scheint, sehr weit oben. In vielen Fällen geht Juckreiz zusammen mit anderen Beschwerden einher. Nicht selten liegt ein Hautpilz (Mykose) vor, der sich außerdem durch diese Symptome äußert:

  • (leicht) gerötete und klar begrenzte Flecken 
  • schuppende Hautbereiche
  • nässende Bläschen

Eine Infektion mit Hautpilzsporen (Faden-, Hefe- oder Schimmelpilze) kann theoretisch den ganzen Körper befallen. Eine Übertragung erfolgt überall dort, wo kontaminierte Oberflächen berührt werden. Das heißt beispielsweise im Schwimmbad oder in der Sauna, weil hier die Gefahr besteht, dass viele Menschen unterwegs sind und barfuß herumlaufen. Die feucht-warme Umgebung ist dabei auch noch ein idealer Nährboden für Pilze. Aber auch beim Berühren von infizierten Gegenständen kann eine Übertragung erfolgen, doch ist es unwahrscheinlicher. Bei Pilzinfektionen im Leisten- und Genitalbereich ist Geschlechtsverkehr als Übertragungsweg möglich. 

Neurodermitis

Mykose als eine der häufigsten Hautkrankheiten wird in der Regel oberflächlich behandelt, das heißt, es erfolgt eine äußerliche Therapie mit einem Antimykotikum. Diese Arznei zur Behandlung von Pilzinfektionen gibt es in Form von Salben oder Tinkturen, teilweise rezeptfrei in der Apotheke.

Extreme Hauttrockenheit – Neurodermitis

Neurodermitis zählt ebenfalls zu den häufigsten Hautkrankheiten. In Industrieländern sind 1,5 bis 5 Prozent der erwachsenen Bevölkerung davon betroffen (1). Eine Langzeitstudie des Robert Koch-Instituts zur Gesundheit von Kindern und Jugendlichen in Deutschland (KiGGS) fand heraus, dass Kinder mit höherem Sozialstatus und guten Familienverhältnissen tendenziell häufiger betroffen sind.

Vor allem in Ellenbeugen und Kniekehlen, aber auch an Händen, Füßen, Gesicht, Hals sowie Nacken zeigen sich Symptome. Babys leiden oft im Windelbereich an Neurodermitis. 

Zu den charakteristischen Beschwerden von Neurodermitis gehören:

  • extreme Hauttrockenheit
  • starker Juckreiz (vor allem nachts und nach dem Schwitzen)
  • gerötete und nässende Hautstellen

Die Auslöser, die zu Neurodermitis führen, sind in der Medizin noch nicht komplett geklärt. Es werden vor allem 

  1. erbliche Veranlagungen (familiäre Fälle von Neurodermitis, Asthma oder Heuschnupfen),
  2. Auffälligkeiten im Immunsystem (Überempfindlichkeit) und 
  3. eine gestörte Hautbarriere (Mangel an Hornhaut-Fetten und durchlässiger Säureschutzmantel)

verantwortlich gemacht. 

Neben diesen ursprünglichen Ursachen gibt es sogenannte „Trigger“ (auslösende Reize), die einen Neurodermitis-Schub provozieren können. Beispielhafte Trigger sind allergieauslösende Stoffe, einzelne Nahrungsmittel oder Infektionskrankheiten. Diese Auslöser und Trigger ausfindig zu machen, ist der erste Schritt in Richtung Behandlung. Dafür eignet sich ein Symptom-Tagebuch sehr gut, in dem unter anderem notiert wird, wann genau Beschwerden auftreten und in welcher Art sowie Intensität.

Leider ist Neurodermitis nicht heilbar, denn die erblich bedingten Komponenten der Neurodermitis lassen sich nicht beseitigen – Symptome der Hautkrankheit, wie der damit verbundene Juckreiz oder die Schmerzen – hingegen schon. 

Ihr behandelnder Dermatologe (Hautarzt) bespricht mit Ihnen gerne einen individuellen Behandlungsplan, denn was im Einzelfall hilft, kann sehr unterschiedlich sein. Faktoren, wie Hautpflege und Ernährung, tragen häufig zu einer gelingenden Behandlung bei Neurodermitis bei.

HautkrankheitenListe: Welche Erkrankungen gibt es noch?

  • Akne: rötliche Entzündungen und eitrige Pickel, vor allem im Gesicht oder auf dem Rücken
  • Schuppenflechte: chronische Autoimmunerkrankung mit schuppiger, roter Haut an einzelnen Stellen, vor allem an Ellenbogen, Knien oder auch an der Kopfhaut
  • Rosacea: umgangssprachlich „Spätakne“, chronisch entzündliche Hauterkrankung, betrifft hauptsächlich das Gesicht 
  • Warzen: gutartige, durch Viren ausgelöste Wucherungen der Haut, vor allem an den Fingern und Füßen, ansteckend
  • Melanome: schwarzer Hautkrebs, verändertes Muttermal in Farbe, Größe, Erhabenheit und Symmetrie (bösartige Entartung)
  • Periorale Dermatitis: im Volksmund „Stewardessen-Erkrankung“, meist Folge übertriebener Verwendung von Pflegeprodukten auf der Gesichtshaut, mit flächigen, leicht schuppenden Rötungen, insbesondere um den Mund (perioral)

Fast jeder Mensch hat im Laufe seines Lebens mit irgendeiner Art von Hautkrankheit zu kämpfen. Die meisten Erkrankungen der Haut lassen sich jedoch vermeiden oder zumindest lindern, indem Sie gesund leben, auf Hygiene achten und Ihre Haut ausreichend pflegen. Treten dennoch Hautprobleme und Hautkrankheiten auf, wenden Sie sich zeitnah an einen erfahrenen Dermatologen. Auf diese Weise können Sie sich schnellstmöglich wieder wohlfühlen in Ihrer Haut und vermeiden, dass sich das Problem zu einer chronischen Erkrankung entwickelt.


1) Pschyrembel Online: Neurodermitis. URL: https://www.pschyrembel.de/neurodermitis/K06ML/doc/
(12.10.2020).

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