Herkunft und Gewinnung von Patchouli
Patchouli ist eine der Minze verwandte, krautige Pflanze aus der Familie der Lippenblütler, die im asiatischen Raum beheimatet ist. Mit ihren pelzigen Blättern und den rispenartigen Blütenständen, die viele, kleine weißliche Blüten tragen, kann sie bis zu einem Meter hoch wachsen.
Von jeher wurde das ätherische Öl Patchouli in China, Japan und Malaysia als Heilmittel rund um entzündliche Prozesse der Haut eingesetzt, dazu, seines intensiven Geruchs wegen, als Parfüm und auch als Mittel, um Motten und andere Insekten zu vertreiben. Der Name Patchouli stammt aus der tamilischen Sprache und lässt sich mit dem Ausdruck „Grünblatt“ übersetzen.
Das ätherische Öl der Patchouli-Pflanze wird durch Wasserdestillation aus den getrockneten Pflanzenblättern gewonnen, wobei ein Kilogramm Patchouli etwa 30 bis 50 Gramm des ätherischen Öls ergeben.
Duftrichtung von Patchouli
Der lang anhaltende Duft von Patchouli mit seiner dunklen, intensiv erdigen, süßen Note ist geradezu berühmt, war Patchouli doch das Mode Parfüm der Hippigeneration, nicht unbedingt, weil sein Geruch als so angenehm empfunden wurde, sondern weil er den Duft von Cannabis überdecken kann. Patchouli eignet sich weniger dazu, als einzelner Duftstoff eingesetzt zu werden, spielt aber in vielen Parfüms, Seifen und Duftölen als Grundlage eine wichtige Rolle.
Anwendungsarten von Patchouli
Patchouli gilt als besonders hautfreundliches Öl, das wegen seiner entzündungshemmenden und antiseptischen Eigenschaften sehr wohltuend wirkt bei Akne und Pickeln, die auf fettiger Haut entstehen. Als Massageöl lindert es rheumatische Schmerzen, es beruhigt die Haut bei Insektenstichen und wird auch als Heilkraut bei Fieberkrankheiten eingesetzt.
Sein intensiver Duft gibt Parfüms eine besondere Note und auch in der Seifenherstellung spielt er eine Rolle, da er sehr lange anhält und durch Alterung nicht verliert, sondern sogar eher noch gewinnt. Auch in Duftlampen wird das ätherische Öl Patchouli gerne eingesetzt, auch hier fast immer gemischt mit anderen Düften, die den ins etwas Muffige gehenden Geruch des Patchouli auffrischen. Das Patchouliöl ist ein gutes Anti-Mottenmittel und wurde schon früh dazu genutzt, um zum Beispiel Teppiche und Stoffballen gegen Mottenbefall zu schützen. In der Aromatherapie setzt man auf die seelenstärkenden Wirkungen des Öls.
Harmonie/Kombination mit anderen Ätherischen Ölen
Wegen seines extrem auffälligen, dunklen Duftes wird Patchouli gerne mit den Düften von Bergamotte, Zitrusfrüchten oder der Rose gemischt. Es harmonisiert aber auch gut mit Benzoe, Labdanum, Sandelholz, Zeder, Lavendel, Nelke oder zum Beispiel Myrre und soll dann eine die Sinnlichkeit anregende Wirkung haben.
Seelische Wirkung von Patchouli
Das ätherische Öl Patchouli hat eine überwiegend beruhigende, stärkende Wirkung auf die Seele. Es hilft bei nervösen Stresszuständen, lässt die Psyche wieder zur Ruhe kommen, unterstützt optimistische Gedanken und Pläne und gibt die Kraft, Entschlüsse in die Tat umzusetzen. Zugleich hat es eine aphrodisierende Auswirkungen, fördert die Hingabe an die Sinne und trägt dazu bei, sich seinem eigenen Unbewussten zu nähern.
Körperliche Wirkung und Anwendungsgebiete von Patchouli
Durch seine hautfreundlichen Eigenschaften beruhigt das ätherische Patchouliöl gereizte und entzündete Haut und hilft den Hautzellen, sich zu regenerieren. Wenige Tropfen des Öls im Tee wirken fiebersenkend bei Erkältungskrankheiten. Als Massageöl entfaltet Patchouli seine antirheumatischen Kräfte.
Das ätherische Öl Patchouli wird hauptsächlich als Duftöl verwendet, sei es in Parfüms und Seifen, sei es in der Aromatherapie oder zur Beduftung von Räumen durch eine Duftlampe. Es kann als Motten- und auch Silberfischchenmittel eingesetzt werden, spielt aber auch als Heilkraut bei fiebrigen Erkrankungen eine Rolle.