Alopezie: Die vielen Formen des Haarausfalls

Datum: 05. September 2023 • Autor: Cosmoty.de Redaktion

Körperbehaarung ist ein wichtiger Bestandteil unserer Außenwirkung. Insbesondere lange Kopfhaare gelten in den meisten Kulturen als Schönheitsideal, symbolisieren sie doch Gesundheit und Jugend. Sowohl Männer, als auch Frauen können jedoch mit zunehmendem Alter immer mehr Haare verlieren. Haarverlust ist bis zu einem gewissen Grad ein völlig normaler biologischer Prozess. Es kann sich aber auch um eine Erkrankung handeln.

Alopezie ist der medizinische Fachbegriff für die Folge des Haarausfalls, also der Glatzenbildung. Die Ursachen der Alopezie sind vielfältig. Ebenso gibt es viele verschiedene Formen des Haarausfalls. In einigen Fällen besteht eine Möglichkeit, die Haarlosigkeit zu heilen. Bei richtiger Behandlung können Haare dann wieder nachwachsen. Vielfach ist die Glatze aber dauerhaft. Ein Überblick sowie Behandlungsoptionen für Männer und Frauen.


Haarausfall ist weit verbreitet. Dabei können unterschiedliche Ursachen zum Ausfall der Kopf- oder Körperbehaarung führen. Oft ist der Haarausfall am Kopf erblich bedingt. Dieses wird als Alopecia androgenetica bezeichnet. Hierbei liegt meistens eine vermehrte Produktion des Hormons DHT (Dihydrotestosteron) vor. Dieses Hormon wird häufig auch Androstanolon genannt und ist das biologisch wirksamste Metabolit des männlichen Sexualhormons Testosteron – also ein Stoffwechselzwischenprodukt.

DHT bewirkt eine verkürzte Wachstumsphase des Haares, so dass dieses nicht nicht die Länge erreicht, um sichtbar aus der Kopfhaut hervorzutreten. Studien an Tiermodellen zeigen, dass mit zunehmender DHT-Konzentration die Haarwurzeln verkümmern, sodass schließlich kein Haar mehr gebildet wird. Die Haare werden immer dünner und kürzer, bis die Kopfhaut schließlich an deutlich sichtbaren Bereichen völlig haarfrei bleibt.

Der kreisrunde Haarausfall – viele Männer betroffen, aber auch Frauen

Eine andere Form des Haarausfalls ist die Alopecia areata, auch kreisrunder Haarausfall genannt. Hier entsteht durch lokal begrenztes Ausgehen der Haare eine kahle Stelle. Die Ursache ist eine Autoimmunreaktion. Der Körper sieht die Haare als Fremdkörper an und versucht daher sie abzustoßen. Ein frühes Kennzeichen für diese Erkrankung sind sogenannte „Ausrufezeichen-Haare„. Diese sind abgebrochen und haben ein stark verdünntes Ende.

Diese Form der Alopezie ist reversibel. Nach einer erfolgreichen Behandlung der Ursache wachsen die fehlenden Haare wieder nach. Die Therapie dieser Erkrankung besteht in der Auslösung einer Allergie mittels Diphenylcyclopropenon um den Körper abzulenken. Wie diese sogenannte DCP-Reiztherapie funktioniert, wird auf der Website der Charité Universitätsmedizin Berlin erklärt (PDF-Datei).

Eine weitere Behandlungsmethode ist die PUVA-Therapie. Hierbei wird die Kopfhaut mit ultravioletter Strahlung bestrahlt.

Diffuser Haarausfall

Haarausfall gibt es aber nicht nur am Kopf. Eine weitere Art der Alopezie ist der diffuse Haarausfall. Hiervon ist die gesamte Körperbehaarung betroffen. Die Ursachen sind vielfältig, unter anderem Schilddrüsenerkrankungen, Stress, Eisenmangel oder Infektionen, sowie Nebenwirkungen von Medikamenten, einer Chemotherapie oder Bestrahlung im Rahmen von Tumorerkrankungen etc. können einen diffusen Haarausfall auslösen.

Bei Frauen kommt es häufig etwa einige Wochen nach der Entbindung eines Kindes zu diffusem Haarausfall, da der Östrogenspiegel sinkt und der Körper versucht, die körperlichen und hormonellen Veränderungen, die mit der Schwangerschaft einhergehen, wieder auszugleichen bzw. rückgängig zu machen. In dieser Phase, in der vorübergehend hormonell bedingter Haarausfall vorliegt, sollten die Haare sehr schonend gepflegt werden. In den meisten Fällen ist dann keine Behandlung nötig und die Haare wachsen spätestens nach einem Jahr wieder nach.

Behandlungsmethoden und Transplantationen

Die Behandlung dieser Form von Alopezie ist ebenso vielfältig wie ihre Ursachen. Je nach Form und Ursache des Haarausfalls kommen unterschiedliche Therapiemethoden zum Einsatz. Hier finden Sie eine gute Übersicht und Erklärung von Fachbegriffen mit Bildern.

Zum einen kann medikamentös therapiert werden. Dies geschieht entweder durch die Einnahme eines Präparates oder durch das Aufbringen eines Wirkstoffes auf die Haut. Oft werden Hormonpräparate verabreicht, um das Haarwachstum zu stimulieren. Auch mit Cortison wurden schon Behandlungserfolge bei Haarausfall erzielt, abhängig von der Ursache der Erkrankung.

Eine weitere Möglichkeit ist die Einnahme von Supplements, insbesondere Biotin. Dieses Vitamin steigert das Haarwachstum und erhöht dessen Widerstandsfähigkeit.

Eine mittlerweile gut entwickelte Möglichkeit zur Wiederherstellung der Körperbehaarung, vor allem der Kopfhaare, ist die Haartransplantation. Vom ersten Eingriff bis zum sichtbaren Erfolg und der vollen Zufriedenheit des Patienten können aber einige Monate vergehen. Manchmal ist auch eine Wiederholung der Behandlung erforderlich, um eine noch dichtere Behaarung zu erreichen. In der Übergangszeit bis zum Nachwachsen der Haare können die kahlen Stellen mit künstlichen Haarteilen oder Micro Hairs (Pigmentierungsprodukten) kaschiert werden.

Sowohl bei Frauen, als auch bei Männern werden heute in vielen spezialisierten Zentren Haartransplantationen mit Erfolg durchgeführt. Dabei ist die Haarverpflanzung nicht nur für den Kopf viel gefragt. Bei Männern sind spezielle Behandlungen für das Wachstum von Bart und Körperhaar gängige Praxis. Haartransplantationen bei Frauen werden neben der Kopfhaut auch bei Augenbrauen und Wimpern durchgeführt.

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