Das ‚Gold des Meeres‘: Fakten und Mythen
Bernstein – aufgrund seines Vorkommens an der Ostseeküste auch ‚Gold des Meeres‘ genannt – wurde bereits in der Antike als Heilmittel eingesetzt. Obwohl vieles davon der Kategorie ‚Wunderglaube‘ zugeordnet werden mag (etwa dass Bernsteinmixturen gegen Pest helfen), so hat doch der deutsche Mediziner und Mikrobiologe Roland Koch bereits Ende des 19. Jahrhunderts wissenschaftlich nachgewiesen, dass Bernsteinsäure gut auf das Immunsystem einwirkt und auch andere positive Effekte auf den Menschen hat.
Auch war es bis zum Zweiten Weltkrieg gängige Praxis, bei Bluttransfusionen Bernstein-Gefäße zu verwenden, da so letztlich einer Anämie entgegengewirkt werden konnte. Zudem wurde wissenschaftlich nachgewiesen, dass Bernstein eine elektrostatistische Eigenschaft hat und bei Reibung Stoffe (etwa Krankheitserreger) anziehen und binden kann. Der Stein kommt dabei in weißer, gelber, rot-gelber bis rostroter Farbe vor. Auch dem Farbausdruck wird dabei eine positive, beruhigende Wirkung zugeschrieben.
Bernstein bei Wellness-Anwendungen
Der Wellness-Bereich setzt daher auch Bernstein zur Behandlung ein. Praxis ist etwa die Bernstein-Öl-Massage, der ein Bernstein-Peeling vorangehen kann, um die Haut empfänglich für die Behandlung zu machen. Danach wird Bernstein in Öl erwärmt und dann zur Massage verwendet. Das Auflegen auf bestimmte Körperbereiche hat den Hintergrund, dass der Stein gut auf Gelenke wirken soll. Um den Effekt noch zu verstärken, werden mitunter Klangschalen und Stimmgabeln benutzt. Die Stimmgabel schwingt dabei in der Frequenz des Sonnentons, wodurch die Assoziation mit der wärmenden Kraft der Sonne intensiviert wird. Grundannahme ist dabei, dass dem Bernstein eine bestimmte energetische Schwingung innewohnt, die ihn für Massagen deswegen besonders geeignet macht. Obwohl es sich also streng genommen um keine medizinische Massage handelt, so soll eine solche Behandlung doch insbesondere gegen Verspannungen und Gelenkbeschwerden helfen.
Bernstein in der Medizin
Auch als homöopathisches Mittel ist Bernstein vermehrt im Einsatz. Verwendung findet es dabei insbesondere gegen Magenbeschwerden, Verspannungen, Rheuma und Hautkrankheiten. Auch ist es nicht verwunderlich, dass heute noch Medikamente mit Bernsteinsäure in Umlauf sind, da die Wirkkraft des Steins nachweislich nicht nur auf Aberglauben basiert. Verbreitet ist dies vor allem in Russland, den USA und zum Beispiel Polen, wo auch Bernstein-Packungen als Mittel gegen Rheuma aufgelegt werden.