Ceramide ist die Bezeichnung für eine Untergruppe von den Sphingolipide, die zu den sogenannten Lipiden gehören. Diese Ceramide bestehen jeweils einem Sphingosinmolekül. Das Molekül ist mit Hilfe einer Amidbindung an einer Fettsäure gebunden. Zusammen mit weiteren Hautbestandteilen kommen sie in der Hornschicht, die man fachspeziell auch Stratum corneum nennt, vor und bildet als sobezeichnete Doppellipidschichten einen natürlichen Vorgang, der verhindert, dass die Haut austrocknet und Fremdstoffe dort eindringen können.
Wird dieses Gleichgewicht der zusammenarbeitenden Stoffe gestört, reagiert die Haut mit Trockenheit und sonstigen Erkrankungen der Haut, wie zum Beispiel Dermatosen, Schuppenflechte (Psoriasis) oder auch zu Neurodermitis (atopische Dermatitis). Unter römischer Ziffern-Kennzeichnung werden die natürlichen Ceramide in verschiedene Klassen unterteilt.
Ceramid I und Ceramid III haben hierbei eine besondere Bedeutung. Das Ceramid I ist ein sehr wichtiger Bestandteil von den Bilayern der Hornschichten. Außerdem ist es eine Verbindung, welche sich in Struktur eines Ester der Linolsäure dargestellt ist. Werden solche essentiellen Fettsäuren nicht ausreichend aufgenommen, hat dies zur Folge, dass die Bildung von Ceramid I nicht ausreichend stattfindet und das wiederrum hat zur Folge, dass die Haut trocken und schuppig wird sowie Störungen der Barriere auftreten.
Die Verwendung von Ceramiden findet in Form von kosmetischen Präparaten statt, die zur Haarpflege und ebenso auch zur Vermeidung trockener Haut dienen soll. Medizinisch werden sie zur Vorbeugung von entsprechenden Hautstörungen sowie zur Behandlung von Krankheiten der Haut, hauptsächlich bei Neurodermitis und Schuppenflechte, eingesetzt.