Glycerin (auch: Glyzerin, korrekter: Glycerol) ist ein dreiwertiger Alkohol und Basisbestandteil aller Fette. Glycerin ist eine farlose, geruchsfreie, wasser anziehende und sirupartig zähe Flüssigkeit (Schmelzpunkt liegt bei 18,2 Grad Celsius) mit süßlichem Geschmack. Dieser Geschmack erklärt auch den Namen, denn „glykýs“ bedeutet auf Griechisch „süß“ und das Lateinische „cera“ steht für „Wachs“. In Lebensmitteln – beispielsweise in Kaugummis – wird Glycerin als E 422 gekennzeichnet. Glycerin entsteht als Beiprodukt der chemischen Industrie.
Glycerin wird vielseitig verwendet. In der Kosmetikindustrie steckt der Stoff beispielsweise in Zahnpasta und in vielen Cremes, Gels und Lotionen, aber auch in Seifen und Shampoos als Feuchtigkeitsspender. Weiterhin kann Glycerin gereizte, empfindliche Haut beruhigen. Glycerin zählt hierbei zu den „Natural Moisturizing Factors“. Ein Vorteil hierbei ist, dass sich Glycerin vollständig mit Wasser und sehr gut mit Alkoholen vermischen lässt. Das Glycerin der Kosmetikindustrie wird zumeist aus Palm- und aus Kokosöl gewonnen. Da aber gerade bei der Herstellung von Biodiesel große Mengen Glycerin anfallen, stammt auch der für Kosmetik verwendete Stoff zunehmend aus der Oleochemie.
Glycerin umschließt die Hautschüppchen der Hornschicht, wodurch diese geglättet wird und mehr Feuchtigkeit speichern kann. Außerdem fühlt sie sich weicher und ebener an. Da Glycerin auf natürliche Weise in der menschlichen Haut vorkommt, wird der Stoff auch in der Naturkosmetik verwendet.