Haare auf dem Badezimmerboden, in Bürste oder Kamm und auf der Kleidung? Haarabriß ist ein alltägliches Problem, dem man mit der richtigen Pflege und der richtigen Behandlung des Haares vorbeugen kann. Wir verraten, was Sie tun oder lieber lassen sollten – aus Liebe zu Ihrem langen Haar.
Zunächst einmal: Erkennen Sie den Haarabriss rechtzeitig! Das ist nicht immer so eindeutig, denn Sie müssen schon genauer hinsehen.
Hier die wichtigsten Erkennungszeichen, ob Ihr Haar anfällig für Haarabriss ist:
- Die Haare sehen stumpf aus, verknoten schnell oder haben gesplisste Enden.
- Nehmen Sie ein Haar zwischen Daumen und Zeigefinger und „fahren“ Sie entgegen der Wuchsrichtung. Je rauer sich das Haar anfühlt, desto geschädigter und anfälliger ist es.
- Je schneller Ihr Haar trocknet, desto poröser ist es, da es weniger Feuchtigkeit speichern kann – sozusagen eine „Vorstufe“ von Haarabriss!
- Haarzyklusbedingt kann man bis zu 100 Haare am Tag verlieren. Sollten es allerdings viel mehr Haare in unterschiedlichen Längen sein und es sind keine Wurzeln am Ende zu erkennen, dann handelt es sich mit großer Wahrscheinlichkeit um Haarabriss!
Das sollten Sie bei der Haarpflege beachten
Bitte nicht: Produkte mit zu geringem Pflegeanteil für geschwächtes, brüchiges Haar verwenden.
Besser: Haarabriss-gefährdetes Haar benötigt intensive Pflege, die das Haar mit viel Feuchtigkeit versorgt und es bereits im nassen Zustand widerstandsfähiger macht.
Bitte nicht: Das Haar kämmen/bürsten, wenn es noch nass ist.
Besser: Wenn das Haar nass ist, ist es besonders empfindlich und kann leicht überdehnt werden. Daher möglichst einen grobzinkigen, nichtgeschweißten Kamm (wichtig, da die Haare sonst an den Nahtstellen hängenbleiben können!) verwenden und vorsichtig durchkämmen.
Kämme aus Naturmaterialien wie Horn oder auch Silikonkämme sind hier ideal. Während des Kämmens können Sie auch gleichzeitig eine Extra-Pflege, die besonders das feuchte Haar vor der weiteren Behandlung schützt, einarbeiten.
Bitte nicht: Haare gegen den Strich waschen.
Besser: Shampoo am Ansatz auftragen und dann an den Haaren entlang bis zu den Spitzen einmassieren, ohne an den Haaren zu ziehen oder diese zu knicken. Hilfreich ist es, wenn Sie Shampoo und Pflegespülung gleich zu Beginn unter der Dusche verwenden und die Haare danach so wenig wie möglich mit dem Wasserstrahl in Kontakt kommen lassen, so bleibt die pflegende Wirkung besser erhalten.
Bitte nicht: Das Haar mit dem Handtuch trocken rubbeln, das zerstört die empfindliche Schuppenschicht des Haares und raut es auf.
Besser: Nach der Haarwäsche drücken Sie überschüssiges Wasser mit beiden Händen aus den Haaren. Wickeln Sie anschließend ein saugstarkes Handtuch – ich empfehle ein Mikrofaser-Handtuch – vorsichtig um den Kopf und lassen das Haar auf diese Art und Weise schonend vortrocknen.
Bitte nicht: Dem Haar einen heißen „Trockenmarathon“ zumuten.
Besser: Gönnen Sie Ihren Haaren zwischendurch mal eine Auszeit und lassen es, wann immer möglich, an der Luft trocknen. Muss es aber doch schnell gehen, dann führen Sie dem Haar vor dem Trocknen so viel Feuchtigkeit wie möglich zu, so ist das Haar noch besser vor der Hitze geschützt. Den Haartrockner höchstens auf mittlere Stufe stellen und nie zu lange auf eine Stelle richten, sondern immer in Bewegung halten. Beginnen Sie mit den Seiten und dem Hinterkopf, denn diese benötigen am längsten, um zu trocknen. Zwischenzeitlich ist die vordere Haarpartie schon fast getrocknet. Für besonders schonendes Föhnen am besten eine sogenannte Föhndusche (Diffusor) benutzen, diese verteilt den Luftstrom besonders gleichmäßig.
Bitte nicht: Haargummis zu straff binden.
Besser: Wenn Sie Ihre Haare zusammenbinden wollen, bitte NIE einfache Haushaltsgummis verwenden, sondern nur breite Stoffgummis, die das Haar nicht einschneiden können.
Extra-Tipp: Vor dem Zusammenbinden ein Feuchtigkeits-Fluid auf die Stelle geben, an der das Haar zusammengebunden wird, kurz antrocknen – das verringert die Reibung des Haares und schützt außerdem.
Generell gilt: Haare möglichst nicht jeden Tag zusammenbinden.
Bitte nicht: Hitzestyling verwenden, wenn das Haar noch feucht ist.
Besser: Die Haare müssen immer ganz trocken sein, bevor Sie Curler, Glätteisen und Co. verwenden, sonst schädigen Sie die Haarstruktur und es gibt unschöne Knicke, die das Haar schwächen und die Voraussetzung für Haarabriss schaffen.
Wichtig ist es, das Haar beim Aufdrehen oder Glätten wie ein Band aufzulegen, so kann es nicht verdrehen. Immer nur sehr kurz erhitzen, d.h. max. 5-6 Sekunden.
Statt die Haare immer und immer wieder über eine Bürste zu ziehen und sie so unnötiger Reibung auszusetzen, können Sie auch Ihre Hände als Stylinghilfe einsetzen. Um den Haaren einen natürlichen, leicht welligen Look zu verleihen, einzelne halbtrockene Haarsträhnen über den Fingern eindrehen, anföhnen und dann mit einem Clip feststecken oder über eine eingedrehte Serviette wickeln. Nach dem Trocknen lösen und Haare nur noch leicht durchschütteln.
Um die Haare auch „von innen“ zu stärken, ist neben ausgewogener Ernährung die regelmäßige Einnahme von Kieselerde, die es mittlerweile in den unterschiedlichsten Darreichungsformen gibt, empfehlenswert. Kieselerde erhöht die Feuchtigkeitsbindung und steigert dadurch die Spannkraft und Elastizität der Haare.