Hormonell bedingter Haarausfall: Ursachen, Hilfen und Pflegetipps

Datum: 09. Juni 2022 • Autor: Cosmoty.de Redaktion

frau mit buerste haarausfall

Haarausfall bei Frauen kann viele Ursachen haben, doch eine der häufigsten ist ein Hormonungleichgewicht, wie es beispielsweise in den Wechseljahren oder nach einer Schwangerschaft vorkommen kann. Wir informieren Sie über die verantwortlichen Hormone bei Haarausfall und geben Ihnen Tipps, die helfen können, wenn Sie unter hormonell bedingtem Haarausfall leiden.

1. Hormone, die Haarausfall verursachen können

frau schaut sich verlorenes haar an

Hormonell bedingter Haarausfall kann Menschen jedes Alters treffen.

Grundsätzlich gilt, dass anlagebedingter Haarausfall ein Symptom und keine Krankheit ist. Es gibt aber viele Formen und Ursachen, die zum Haarausfall führen können. Eine gute Übersicht dazu finden Sie hier. Die eigentliche Ursache sollte also immer medizinisch abgeklärt werden, insbesondere dann, wenn der Verlust der Haare besonders stark oder lang anhaltend auftritt.

Dennoch möchten wir Ihnen Informationen über die möglichen verantwortlichen Hormone nicht vorenthalten.

1.1. Östrogenmangel bei Frauen

Wenn Frauen mit kurzzeitig andauerndem Haarausfall zu kämpfen haben, steckt oft das Hormon Östrogen dahinter. Der Östrogenspiegel kann nämlich durch die Antibabypille, während und nach einer Schwangerschaft, innerhalb des Menstruationszyklus und in der Menopause in ein Ungleichgewicht geraten.

Hinweis: Insbesondere nach dem Absetzen der Antibabypille kommt es bei vielen Frauen zum Haarausfall. Daher sollten Sie das Absetzen sowie eventuelle Symptome danach immer mit einem Facharzt besprechen.

Normalerweise regt Östrogen den Haarwuchs an, doch bei einer verminderten Produktion des Hormons oder einem Überwiegen der männlichen Hormone kann Haarverlust die Folge sein. Meist ist der Östrogenspiegel aber nur kurzzeitig gestört und pendelt sich mit etwas Geduld wieder ganz von alleine ein, sodass auch das Symptom Haarausfall nicht länger bestehen bleibt.

1.2. Erhöhte Ausschüttung von Cortisol

frau sitzt gestresst im buero

Auch psychische Belastungen wirken sich auf Hormone aus und können Haarausfall begünstigen.

Dass Stress Haarausfall begünstigen kann, ist den meisten Menschen bekannt. Grund dafür ist unter anderem das Stresshormon Cortisol, das das Haarwachstum hemmen kann. Gleichzeitig können sich stressbedingt die Nervenfasern rund um die Haarfollikel erhöhen und diese die Freisetzung von Neuropeptiden auslösen, welche wiederum für ein Zellensterben und damit Haarausfall sorgen.

Auch hier wächst das Haar in der Regel wieder wie zuvor, sobald die Stressursache herausgefunden und die Belastung beseitigt oder vermindert wurde. Das ist oft leichter gesagt als getan – und kann in schweren Fällen eine entsprechende Therapie erfordern, die das seelische Leiden und damit auch das Symptom Haarausfall lindert. Neuere Studien weisen darauf hin, dass die Cortisol-Menge im Haar sogar Rückschlüsse darauf zulässt, wie stark eine Person unter Stress steht.

1.3. Schilddrüsenhormone bei Schilddrüsenfunktionsstörungen

Eine Blutabnahme klärt auf

Besteht der Verdacht auf eine Schilddrüsenfunktionsstörung, ist der Weg zum Arzt unumgänglich. Eine Blutuntersuchung kann Aufschluss geben, ob Sie unter eine Über- oder Unterfunktion leiden.

Wer unter einer Schilddrüsenüber- oder Schilddrüsenunterfunktion leidet, kann ebenfalls unter brüchigen oder ausfallenden Haaren leiden. Grund dafür sind die Hormone Trijodthyronin und Thyroxin, die Einfluss auf den Stoffwechsel sowie auf haarbildende Zellen im Körper haben.

Bei einer Unterfunktion der Schilddrüse äußert sich dies in Form von brüchigem und dünner werdendem Haar, die nur noch sehr langsam wachsen. Bei einer Überfunktion erscheinen die Haare trocken, matt und haben ggf. eine verringerte Dichte.

2. Pflanzliche Heilmittel als Ergänzung bei hormonell bedingtem Haarausfall

Wird ein Hormonungleichgewicht oder eine Hormonstörung im Körper vermutet, so ist an erster Stelle immer ein Arzt aufzusuchen. Oftmals können gezielt eingesetzte Medikamente den Hormonhaushalt wieder ins Gleichgewicht bringen und somit auch Symptome wie Haarausfall lindern.

Dennoch gibt es zusätzlich auch pflanzliche Heil- und Hausmittel, die das Haarwachstum positiv beeinflussen können, wovon wir Ihnen einige nachfolgend vorstellen möchten.

Pflanzliches Heilmittel Wirkung
Rosmarinöl für die Kopfhaut
  • erhöht die Durchblutung der Kopfhaut und Haarfollikel
  • verbessert die Sauerstoffversorgung der Kopfhaut
  • wirkt außerdem beruhigend und ausgleichend
Sägepalmenextrakt zum Einnehmen
  • hemmt die übermäßige Produktion androgener Hormone
  • kann somit beim Ausbalancieren des Hormonhaushaltes dienen
Phytohormone (pflanzliche Hormone) in Form von Tee oder Kapseln
  • ähneln in ihrer regulierenden Wirkung körpereigenen Hormonen
  • beispielsweise in Mönchspfeffer, Bockshornklee, Hopfen oder Nachtkerzen enthalten
Leinsamen und Sojaprodukte essen
  • können Testosteron-Überschuss natürlich senken
  • haben eine östrogenähnliche Wirkung auf den Körper
Haarkur oder Haarwasser mit Brennnessel
  • versorgt Kopfhaut und Haar mit Eisen, Kalzium, Kalium, Vitamin E, B1, B5 und D
  • regeneriert geschädigte Haarwurzeln und regt Durchblutung der Kopfhaut an

Natürlich ist die Wirksamkeit von pflanzlichen Heilmitteln begrenzt und kann eine medizinische Behandlung nicht ersetzen. Bestenfalls werden sie ergänzend zu Medikamenten gegen hormonell bedingten Haarausfall eingesetzt.

3. 5 Pflegetipps, um die Haare bei Haarausfall zu schonen

frau kaemmt ihre nassen haare

Gehen Sie in strapazierten Zeiten besonders behutsam mit Ihren Haaren um.

Ob hormonell, erblich oder durch äußere Faktoren bedingt – wer unter Haarausfall leidet, sollte möglichst viel tun, um die Mähne auf dem Kopf zu schonen. Auf aggressive Shampoos oder Stylingprodukte sollte in dieser Phase definitiv verzichtet werden. Wir geben Ihnen abschließend noch einige Pflegetipps mit auf den Weg, mit denen Sie strapaziertes Haar weiter schützen können.

  1. Seltener Haare waschen: Versuchen Sie, je nach Länge, ihre Haare nur zwei bis drei Mal die Woche zu waschen und nutzen Sie pH-neutrales Shampoo.
  2. Sanft Haare trocknen: Nutzen Sie nach dem Waschen statt eines Frottee-Handtuchs lieber ein Mikrofaser-Handtuch oder -Turban für die Haare, um starke Reibung zu vermeiden, und lassen Sie die Haare anschließend lufttrocknen.
  3. Mit runden, weichen Borsten bürsten: Ein Kamm oder eine Bürste mit abgerundeten, weit auseinanderstehenden Borsten verhindert stärkeren Haarbruch.
  4. Strenge Frisuren vermeiden: Stecken Sie lange Haare lieber locker zusammen statt zum strengen Zopf zu binden, um Ihre Kopfhaut zu schonen.
  5. Kopfmassagen gönnen: Eine sanfte Kopfmassage regt die Durchblutung der Kopfhaut ebenfalls an und begünstigt so kurzzeitig die Nährstoffabgaben.
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