Das Lymphsystem ist Teil des Immunsystems und stellt neben dem Blutkreislauf das wichtigste Transportsystem des menschlichen Körpers dar. Die Lymphe transportiert Flüssigkeit aus dem Gewebe, Eiweiß und Fette, aber auch abgestorbene Zellen, Zelltrümmer, Fremdkörper, Bakterien und andere Erreger. Die Lymphe wird durch die Lymphgefäße zu den so genannten Lymphknoten befördert, wo mögliche Erreger erkannt werden und entsprechende Antikörper gebildet werden. Wenn die Flüssigkeit die Lymphknoten passiert hat, wird sie über Venen wieder dem Blutkreislauf zugeführt.
Ein optimaler Lymphfluss ist entscheidend für die Funktion des menschlichen Immunsystems verantwortlich, da der Körper auf Krankheitserreger reagieren kann bevor sie sich ausbreiten. Pro Tag werden etwa zwei Liter Lymphflüssigkeit durch den Körper transportiert. Für den Lymphfluss sind die Lymphangione verantwortlich, die wegen ihrer Bewegung auch Lymphherzen genannt werden. Durch ihre unregelmäßige Kontraktion wird die Lymphe durch die Gefäße gepumpt. Normalerweise kommt es durchschnittlich zehn Mal pro Minute zu einer solchen Kontraktion.
Ist der Lymphfluss gestört oder nicht ausreichend, sammelt sich Flüssigkeit im Gewebe und es entstehen Ödeme, die starke gesundheitliche Probleme verursachen können. Um den Lymphfluss anzuregen, können die Lymphherzen durch eine gezielte Massagetechnik, der so genannten Lymphdrainage, angeregt werden. Mit Hilfe dieser Technik können die Lymphangione so beeinflusst werden, dass sie bis zu einmal pro Sekunde kontrahieren. Die Lymphdrainage wird nicht nur bei Auftreten von Ödemen angewandt, sondern kann auch präventiv dazu dienen, dass Immunsystem zu stärken.