Majoran ist hauptsächlich als Gewürz bekannt. Was kaum jemand weiß: Es wird aufgrund seiner Heilwirkungen auch außerhalb der Küche eingesetzt.
Wir verraten Ihnen, welche Wirkungen und Vorteile das Kraut für die Gesundheit besitzt.
1. Majoran galt als Liebesmittel
Majoran ist im Mittelmeerraum und Nordafrika heimisch. Schon im Altertum war er hier bekannt. Die Araber nutzen das Kraut zum Beispiel, um Trunkenheit zu bekämpfen. Die alten Griechen dagegen weihten ihn der Göttin Aphrodite, denn Majoran galt wegen seiner anregenden Wirkung als Liebesmittel.
Seit dem 16. Jahrhundert ist das Kraut auch in Mitteleuropa bekannt. Es wurde von Mönchen mitgebracht und zuerst in Klostergärten angebaut. Von da fand es seinen Weg auch in heimische Gärten.
Heute wird Majoran meist kultiviert angebaut. Die Pflanze wird bis zu einem halben Meter hoch. Sie besitzt kleine, behaarte Blätter. Die kugeligen Blüten sind blass lila über rosa bis weiß. Die Pflanze gehört ebenfalls wie Oregano zu den Lippenblütern. Beide Gewächse kann man leicht verwechseln. Einzigartig ist beiden jedoch ihr aromatischer Duft.
2. Das Kraut stärkt die Verdauung
Majoran enthält ätherische Öle, Vitamin C und Zink. Deswegen ist es prädestiniert dafür, auch als Heilmittel verwendet zu werden. Die Hauptwirkung des Krautes ist – ähnlich wie bei Kümmel – die Stärkung der Verdauung.
Deswegen ist es auch als Gewürz beliebt. Es hilft in der richtigen Dosierung, fette Speisen zu verdauen. Ebenso regt es bei Appetitlosigkeit an, hilft bei Blähungen, Durchfall oder Verstopfung. Majoran wirkt antibakteriell und beruhigend. Es hat harntreibende und krampflösende Eigenschaften.
3. Majoran ist innerlich und äußerlich anzuwenden
Majoran wirkt gegen Keime, Viren, Pilze oder Bakterien. Diese setzen sich vor allem auf der Haut oder an Schleimhäuten fest. Deshalb findet die Pflanze mit ihren gesunden Vorteilen sowohl äußerlich als auch innerlich Anwendung.
Das Kraut der Pflanze erntet man am besten kurz vor der Blüte. Man kann es frisch oder getrocknet verwenden. Je wärmer und sonniger der Majoran stand, desto mehr Majoranöl hat er produziert. Die Blätter kann man dem Essen zufügen oder einen Tee daraus zubereiten.
Zu sich genommen, unterstützt das Kraut die Gesundheit. Er hilft bei Menstruationsbeschwerden, Reizungen der Scheidenflora sowie wiederkehrenden Candidainfektionen. Weleda stellt beispielsweise auch Vaginaltabletten mit seinen Pflanzenbestandteilen her. Das Kraut beugt außerdem Erkältungen, Husten und Schnupfen vor.
Äußerlich anwendbar findet man Bestandteile des Majorans und seiner ätherischen Öle in Salben zur Pflege und Kosmetik. Er fördert die Hautheilung, hilft bei Wunden, Juckreiz, Gicht und Rheuma. Außerdem lindert er Kopfschmerzen.
Majoranöl ist ebenso für Inhalationen oder Einreibungen geeignet. Wenige Tropfen davon, in einen Luftzerstäuber geträufelt, reinigen die Luft von Keimen. So kann es auch als Duftöl erfrischend wirken.
6. Die Pflanze wurde früher auch zur Behandlung von Schnupfen bei Kleinkindern eingesetzt
Früher wandte man Salbe aus Majoran an, wenn Babys unter Blähungen und Schnupfen litten. Dazu rieb man ein wenig Salbe (häufig aus Majoran und Butter hergestellt) in der Nabelgegend oder unter die Nase. Da die Wirkung dieser Anwendung wissenschaftlich nicht bestätigt ist und das ätherische Öl bei manchen Kindern sogar allergische Reaktionen auslöst, sollte man davon jedoch Abstand nehmen. Möchten Sie das Kraut dennoch einsetzen, sollte Sie einen Apotheker oder Naturheilpraktiker um die Herstellung der Salbe bitten, da da eine Überdosierung des Majorans die Schleimhäute reizen kann.
Natürlich findet man solche Produkte für Beauty, Wellness und Körperpflege auch in Drogerien. Kleinkinder, Schwangere und stillende Mütter sollten jedoch Majoran nicht innerlich anwenden. Es enthält in geringer Konzentration die gesundheitsgefährdenden Inhaltsstoffe Arbutin und Hydrochinon.