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Pierre Balmain war ein französischer Modeschöpfer, der gegen Ende des zweiten Weltkrieges sein erstes eigenes Modehaus eröffnete. Ermöglicht wurde ihm dies durch seine Bekanntschaft zu der Schriftstellerin Gertrude Stein, die ihn finanziell unterstützte und ihm sogar Vortragsreisen durch die USA ermöglichte. Ihr war es auch zu verdanken, dass er Kontakte zu Stars und ihren einflussreichen Freunden knüpfen konnte, wodurch ihm der Weg zu der internationalen Modebühne geebnet wurde.
In den fünfziger Jahren erlangte der Designer, der zuvor bei den führenden Größen der Modebranche Molyneux und Lucien Lelong in die Lehre gegangen war, mit seinen Kollektionen Weltruhm. Damalige Stilikonen wie Brigitte Bardot, Marlene Dietrich und Katherine Hepburn ließen sich von ihm einkleiden, aber auch hochrangige Prominenz wie Königin Sirikit von Thailand zählten zu seiner Kundschaft.
Der von Balmain geprägte Stil war eine Mischung aus opulenter Klassik und Eleganz; seine märchenhaften Roben fielen gerade durch ihre unaufdringliche Schlichtheit auf. Der Designer entwarf jedoch nicht nur Couture für die Dame, sondern auch Kollektionen für den modebewussten Herrn, die stets einen gewissen französischen Touch besaßen und mit kleinen, gewählten Details und Farbtupfern Männlichkeit hervorzuheben vermochten.
Eigenen Aussagen zufolge empfand Balmain nicht Kleider, Schuhe oder Accessoires als unbedingt ausschlaggebend für eine Ausstrahlung von Eleganz, sondern Parfum, wodurch er sich im Jahr 1946 dazu inspiriert fühlte, seinen ersten Duft zu kreieren: Elysées 6483, benannt nach der Telefonnummer seines Modesalons. Schon im darauf folgenden Jahr schuf er sein zweites Parfum, Vent Vert, das bis heute als Meilenstein unter den Damendüften gilt.
1953 brachte er Jolie Madame auf den Markt, der mit einer orientalischen Note den internationalen Ruf des Hauses betonte. Es folgten mit Monsieur Balmain im Jahr 1964 der erste Herrenduft und nur wenige Jahre später Miss Balmain. Den wohl größten kommerziellen Erfolg jedoch sicherte sich der Modeschöpfer 1979 mit dem Duft Ivoire, der seinen eigenen Vorstellungen nach von einer Frau getragen wird, die eine gewisse Diskretion ausstrahlt und beim Weggehen eine unvergessliche Erinnerung an ihren Duft hinterlässt.
Auch heute noch steht der Name Balmain für feinsinnige Eleganz und französisches „savoir vivre“. Zweifellos prägte der Designer mit seinen Kreationen ein neues Bild der stilsicheren Frau in der Gesellschaft, was auch die Ansicht von Karl Lagerfeld war, der bei Balmain sein Handwerk erlernte.
Pierre Balmain verstarb im Jahr 1982. Nach seinem Tod wurde sein langjähriger Assistent Erik Mortensen Chefdesigner und entwarf extravagante und moderne Kollektionen. Abgelöst wurde Mortensen durch den Modemogul Oscar de la Renta, der zehn Jahre lang blieb, ehe er seinen Vertrag überraschend zwei Jahre vor Ablauf kündigte. 2004 musste das Modehaus Insolvenz anmelden.
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