Warum Kosmetikhersteller vermehrt auf nachhaltige und vegane Produkte setzen

Nachhaltige und vegane Produkte sind mehr als nur ein Trend. Nicht nur bei Nahrungsmitteln und bei der Bekleidung setzen namhafte Marken und Hersteller vermehrt auf vegane und nachhaltig produzierte Artikel. Auch die Beauty- und Kosmetikbranche konzentriert sich immer mehr auf die Bedürfnisse der jungen und umweltbewussten Generation.

Vor dem Kauf von Pflege- und Schminkprodukten achten kritische Konsumenten auf die Zusammensetzung der Wirkstoffe sowie auf ihre Herkunft. Vegane Extrakte, wie etwa CBD-Extrakte aus Hanf, ermöglichen den Herstellern die Entwicklung von nachhaltigen, umweltfreundlichen Produkten, die gleichzeitig eine hohe Wirksamkeit bei der Körperpflege versprechen.

Nachhaltige Produktion von Rohstoffen

Viele Rohstoffe für Kosmetika, wie zum Beispiel Palmöl, Kokosöl oder Sheabutter werden in Entwicklungsländern als Monokulturen angelegt. Diese Art von Landwirtschaft hat aber teils katastrophale Auswirkungen auf die Umwelt. Zugleich werden die Plantagenarbeiter oft schlecht bezahlt. FairTrade-Produkte stellen eine Strategie zur Armutsbekämpfung dar.

Durch gerechtere Handelsbeziehungen soll die Situation der Produzentenfamilien in Afrika, Asien und Südamerika verbessert, die Binnenwirtschaft gestärkt und langfristig ungerechte Weltwirtschaftsstrukturen abgebaut werden. Gleichzeitig soll großer Wert auf nachhaltigen und ressourcenschonenden Anbau gelegt werden. Das fordern immer mehr Verbraucherinnen und Verbraucher aus den wohlhabenden Staaten.

Neue Ausgangsstoffe und Produktionswege begleiten diese Entwicklung

Um vegane und nachhaltige Produkte entwickeln zu können, setzen Hersteller vermehrt auf alternative Quellen. Eine davon ist die Cannabispflanze. Sie wird aufgrund ihrer vielseitigen Einsatzmöglichkeiten zwar schon seit vielen Jahrhunderten kultiviert und geschätzt. Doch erst in den letzten Jahren konnte die Hanfpflanze eine große Beliebtheit und einen Hype feiern.

Das ist vor allem auf den Cannabis-Wirkstoff CBD zurückzuführen, der in modernen Trend- und Konsumprodukten, insbesondere im Beauty- und Kosmetikbereich, sehr geschätzt wird. Nachhaltige CBD Skincare Produkte wie etwa CBD Cremes und Lotionen versprechen vielseitige Einsatzmöglichkeiten bei der Haut- und Haarpflege. Solche Artikel können viele Marken auch in FairTrade- und Bio-Qualität anbieten.

Was ist der Unterschied zwischen FairTrade und Bio?

FairTrade ist nicht mit Bio zu verwechseln, auch wenn viele FairTrade Produkte gleichzeitig aus biologischem Anbau sind. Doch nicht jeder Produzent kann biologische Landwirtschaft betreiben. Ein Ausschlusskriterium ist z.B. schon, wenn in der unmittelbaren Nachbarschaft (ohne so genannte Pufferzone) mit synthetischen Pflanzenbehandlungsmitteln oder Gentechnik gearbeitet wird. Um Bioprodukte anbauen zu können, müssen die Böden über eine lange Zeit regeneriert werden.

Für viele Kleinbauern in Afrika, Asien oder Lateinamerika sind dies häufig zu große Hürden. „Wäre der Faire Handel von Anfang an mit Bio verknüpft, würden damit viele der ärmsten Bauern vom Fairen Handel ausgeschlossen. Deshalb verfolgt Fairtrade eine Strategie, die Produzenten in einem ersten Schritt zu einer Umstellung auf nachhaltige Landwirtschaft verpflichtet, und in einem zweiten freiwilligen Schritt Bio gezielt fördert“, so FairTrade Deutschland.

Vegane Inhaltsstoffe für die Beautybranche

Immer mehr Unternehmen bieten vegane FairTrade Pflanzenextrakte als Kosmetikprodukte an. Neben CBD-Produkttrends sind vor allem Grüner Tee, Ingwer, Granatäpfel, Orangenblüten, Datteln, Reis, Zimt oder Zitronengras stark gefragt.

Auch exotische FairTrade Inhaltsstoffe für Kosmetika wie etwa schwarzer Quinoa und lila Reis werden in Ländern wie Bolivien oder Laos angebaut. Kein Wunder, denn Quinoa enthält sehr viele Saponine und wirkt entzündungshemmend, lila Reis hat exzellente antioxidative Eigenschaften.

Garantieren Kosmetik-Siegel nachhaltige und schonende 05Produkte?

Zertifizierte Produkte, die in Deutschland auf dem Markt sind und mittels Siegel zeigen, dass sie nachhaltig produziert wurden, unterliegen strengen Auflagen. So müssen etwa beim FairTrade-Standard soziale, ökologische und ökonomische Aspekte eingehalten werden.

Allerdings werden vegane und nachhaltige Rohstoffe oft auch mit Konservierungsstoffen versetzt, um sie länger haltbar zu machen. Einige davon sind bedenklich, wie Tests zeigen. Daher sollten Sie bei Ihrer Kaufentscheidung nicht nur auf die Nachhaltigkeit der Produkte achten, sondern auch auf die Inhaltsstoffe. Naturkosmetik, die frei von synthetischen Duft- und Konservierungsstoffe ist, eignet sich am besten für die sanfte und schonende Pflege Ihrer Haut.