Der menschliche Nagel hat vor allem die Funktion, die empfindliche Fingerkuppe zu schützen. Er besteht aus einer Hornschicht, die in der Nagelwurzel gebildet wird. Dieser Teil des Nagels wird auch Nagelmatrix genannt und besteht aus einer Einstülpung der Haut, in der Hornzellen gebildet werden. Die Lunula, der weiß durchscheinende Halbmond am unteren Ende des Fingernagels ist der sichtbare Teil der Nagelwurzel.
In der Nagelwurzel werden ständig Nagelzellen gebildet, die sich von unten nach oben schieben. Die Nägel wachsen etwa 0,1 mm am Tag oder 7 mm in Monat. Dabei bestimmt die Größe und Form der Nagelmatrix die Form des Fingernagels. Die Anzahl der gebildeten Zellen ist jedoch nicht immer gleich, im Sommer kann das Nagelwachstum bedingt durch die höheren Temperaturen, zunehmen. Bei älteren Menschen nimmt das Wachstum der Nägel ab, jedoch beeinflussen auch der allgemeine Gesundheitszustand und die Ernährung die Bildung der Nagelzellen.
Das Wachstum der Nagelwurzel kann verlangsamt werden
Verletzungen oder Erkrankungen der Nagelwurzel wie zum Beispiel eine eitrige Entzündung des Nagels (Panaritium) oder ein Pilzbefall können das Wachstum erheblich verlangsamen oder sogar zum erliegen bringen. Durch traumatische äußere Einwirkungen abgerissene Nägel wachsen wieder nach, die Zeitspanne kann allerdings bis zu einem halben Jahr betragen. Die Funktion der Nagelhaut an den Fußzehen ist identisch mit denen der Fingernägel, die Bildung des Nagelgewebes geht allerdings langsamer vonstatten.