Narzissen – giftig und betörend zugleich

Datum: 22. Februar 2018 • Autor: Cosmoty.de Redaktion

Wenn alles aus dem kalten Winter erwacht, sind sie einer der ersten Frühlingsboten: die Narzissen. Mit ihrer intensiven Farbe und Duft betören sie die Menschen.

Wir erklären, den Unterschied zwischen Narzissen und Osterglocken. Außerdem erklären wir die Anwendung und Dosierung der Pflanze für Parfums, Pflege und Heilmittel.

1. Osterglocken und Narzissen sind nicht (immer) das gleiche

strauss weisser narzissen

Nur die gelben Narzissen heißen im Volksmund auch Osterglocken.

Narzissen gehören zu der Familie der Amaryllisgewächse. Die zwei häufigsten Arten sind die Gelbe Narzisse und die Weiße Narzisse. Die erstere wird auch Osterglocke genannt. Somit ist die Osterglocke nicht mit allen Narzissen gleichzusetzen, wie oft vermutet. Sie ist nur eine Art der Familie. Die Weiße Narzisse wird auch Dichternarzisse genannt.

Narzissen wachsen von Südwesteuropa bis Nordwestafrika, nur wenige Arten gedeihen im Küstengebiet des östlichen Mittelmeeres. Insgesamt gibt es bis zu 85 verschiedene Narzissensorten und gehören zu den krautigen Pflanzen. Sie werden zwischen fünf und 80 Zentimeter hoch.

Sie tragen riemenförmige bis grasartige Blätter. Die Blüten haben eine weiße bis gelbe Farbe. In Deutschland suchen sie sich lichte Standorte auf Bergwiesen oder in Mischwäldern. Dann kommen sie in kleinen Gruppen vor.

Mittlerweile sind Narzissen streng geschützt und sind in der freien Natur nur noch selten zu finden. Trotzdem zählen sie vom Spätwinter bis zum Frühjahr zu den wichtigsten Pflanzen des Blumenhandels. Als Zierpflanze ist sie in den Gärten weit verbreitet.

2. Die Pflanze hat ihren Namen wahrscheinlich aus der griechischen Mythologie

Verschiedene Mythen ranken sich um einen Jüngling namens Narzissos, deren Ende sich jedoch mit dem Tod des Helden ähneln. Seine übertriebene Selbstliebe wurden ihm zum Verhängnis, denn der Held sah sein Spiegelbild im Wasser und wollte dieses umarmen. So beugte er sich nach vorne, fiel ins Wasser und ertrank. Sein lebloser Körper wurde nicht gefunden, jedoch erblühte an der Stelle eine Narzisse. Auch heute noch steht der Narzissmus für Selbstverliebtheit. Unterstützt wird dies durch die Eigenschaften der Pflanze. Nur selten wachsen ihre Blätter so hoch, dass ihre Blüten verdeckt werden. So kann sie sich immer zur Schau stellen.

3. Der Duft der Pflanze ist betörend

gelbe narzissen in einer vase

Narzissen sind schön un duften gut; ihre Zweibeln vergiften jedoch beim versehentlichen Verzehr.

Die Vorteile der Pflanze liegen ganz klar in ihrem Duft. Narzissen kann man oft schon von weitem riechen, da ihr Geruch sehr intensiv ist. Er gilt als lieblich und süß, jedoch wird ihm eine betäubende Wirkung nachgesagt. Der griechische Wortstamm „narkein“ bedeutet „betäubend“ und begegnet uns heute noch im Wort Narkose.

In floralen Kompositionen spielt die Narzisse oft eine Rolle. Vor allem französische Parfümeure lieben sie. Der Duft ist betörend und tief, sodass er in Erinnerung bleibt. Solche Parfums eignen sich zum Beispiel perfekt für das erste Date.

Auch in anderen Produkten und Kosmetik aus der Drogerie für Beauty, Körperpflege und Wellness findet man den Duftstoff der Narzissen. Sie wirken sich gesund auf den Körper aus, indem ihr Geruch entspannend und beruhigend sein kann. Dies ist zum Beispiel optimal für Bäder.

4. Narzissen sind giftig

Narzissen enthalten giftige Substanzen. Oftmals werden ihre Blumenzwiebeln mit Speisezwiebeln verwechselt, sodass daraus Vergiftungen entstehen. Folgen einer solchen Vergiftung sind Würgereize, Erbrechen, Durchfall und Schläfrigkeit. Auch Schweißausbrüche, Benommenheit, Kollapse bis zu Lähmungserscheinungen können Konsequenzen sein.

Auch durch den Pflanzensaft der Blume können Vergiftungen entstehen und lokale Hautreizungen verursachen. Die Pflanze zu berühren kann toxische Reaktionen hervorrufen, weshalb man diese nur mit Handschuhen anfassen sollte.

Standen die Blumen eine Weile im Wasser, hat sich jedoch die giftige Substanz verflüchtigt. Auch erst dann ist geraten, andere Blumen dazuzustellen, denn dann harmoniert die Narzisse besonders gut mit Lilien oder Tulpen.

5. Der Pflanze wurden Heilwirkungen nachgesagt

Narzissen liegt nur eine geringe arzneiliche Wirkung inne. Dies liegt daran, dass die toxischen Wirkungen überwiegen. Trotz dessen hatte die Gelbe Narzisse eine Zulassung zur systematischen Behandlung von Demenz. 1853 wurde sie das erste Mal zur Muskelentspannung eingesetzt, die Demenz vorbeugen soll. Heute gibt es jedoch andere Mittel dafür.

Außerdem wurde bzw. wird sie in der Homöopathie gegen Hauterkrankungen und Erkältungen angewendet. Auch werden hier Narzissentropfen mit ätherischem Öl gegen Asthma, Schuppen oder als Brechmittel verschrieben. So sollen sie krampflösend und beruhigend wirken. Ebenso kommt ihre reizende Wirkung manchen Krankheiten zugute.

Tipps: Trotzdem werden diese Methoden heute kaum noch praktiziert. Vor jeglicher Einnahme von Narzissenbestandteilen ist ein Rat des Arztes einzuholen. Es liegt ein großer Fokus auf der Herstellung der Mittel für die Gesundheit. Hier müssen bestimmte Richtlinien eingehalten werden, sodass man nie selbst mit Narzissen experimentieren sollte.

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