Ursprünglich stammt die sogenannte „Nassrasur“ zwar aus einer Zeit, als es einfach mangels elektrischen Stroms keine andere Möglichkeit gab, Bart- oder andere Körperhaare zu entfernen – und zunächst blieb diese Technik auch erfahrenen „Barbieren“ vorbehalten. Das Hantieren mit den Rasiermessern konnte in ungeübter Hand eine wahrhaft lebensgefährliche Angelegenheit sein.
Die Fortschritte in der technischen Entwicklung der Rasierklinge und dazugehöriger Apparate – aber auch die Produktionsmöglichkeit von Rasierschäumen, die verschiedensten Hauttypen gerecht werden – lässt die Nassrasur heute nicht selten zur besseren Alternative zum Elektro-Rasierer werden. Denn insbesondere bei Menschen mit empfindlicher Haut kann die rein auf mechanisches „Abschaben“ der Haare mit Trockenrasierern leicht zu massiven Hautirritationen führen.
Bei der Nassrasur hingegen bereitet ein Rasiergel oder -Schaum die Haut auf den Kontakt mit der Klinge vor und erleichtert deren Gleiten. Zudem kann man heute unter einer Vielzahl von Rasursystemen auswählen, die ein Spektrum von der Einzel- bis zu Vierfachklingen umfassen; moderne Nassrasierer sind längst ausgeklügelte Hi-Tech-Systeme geworden, deren in alle Richtungen schwenkbare Scherköpfe eine optimale Anpassung auch in problematischen „Kurvenbereichen“ um Kinn und Wangen ermöglichen und Verletzungsgefahren weitgehend reduzieren.
Auch Frauen haben die Technik der Nassrasur – etwa zur Enthaarung der Beine oder der Achselbereiche – längst für sich entdeckt, da die marktführenden Hersteller mit speziellen Damen-Rasierern und speziell abgestimmten Rasierlotionen diesen Bedürfnissen gesondert entgegenkommen. Nicht zuletzt bringt Nassrasur auch Vorteile für Menschen, die viel auf Reisen sein müssen: ein Nassrasierer lässt sich überall einsetzen, wo Wasser zur Verfügung steht – man braucht keine Reise-Steckdosenadapter oder anfällige Akkus.