Wer sie hat, will sie nicht; wer sie nicht hat, will sie – die Naturkrause birgt eine gewisse Tragik. Menschen mit Locken würden oft ihre Großmutter verkaufen, um endlich glattes Haar zu bekommen. Menschen mit glattem Haar hingegen nehmen stundenlange Friseurbehandlungen im Kauf, um engelsgleiche Fülle zu ernten.
Krause Locken brauchen meist eine Extraportion Pflege
Der Kampf gegen die krausen Haare endet oft mit kaputten, trockenen Spitzen, einem spröden Schopf und stumpfen, eckigen Locken. Wer sich mit seinem Schicksal arrangiert und seine Krause pflegt, kann hingegen glamouröse Auftritte genießen – schließlich gelten Locken als lebendig, sinnlich und geheimnisvoll.
Gepflegte Locken sind immer ein Hingucker
Allen Modetrends zum Trotze waren Locken niemals wirklich out. Selbst wenn die Frisurstudios aalglattes, glänzendes Haar favorisieren, setzt ein gut gestylter Lockenkopf auf jeder Feier und in jeder Disconacht allseits bewunderte Akzente. Voraussetzung: Die Locken sind strukturiert, haben Griffigkeit und schimmern im Licht.
Um dieses Ziel zu erreichen, muss ein wenig Zeit und Geld in die haarige Pracht investiert werden. Plastikkämme zum Beispiel sind tabu und sollten durch grobe Holz- oder Hornkämme ersetzt werden. Die Zinken von Kamm und Bürste dürfen nicht zu sehr nachgeben, deshalb sind Naturborsten eher ungeeignet. Da Locken schnell verknoten, müssen sie mindestens zwei Mal täglich und vor jeder Wäsche sorgsam entwirrt und durchgekämmt werden – dabei an den Spitzen beginnen und sich Stück für Stück zum Ansatz vor arbeiten.
Nicht zu häufig intensive Haarkuren anwenden
Pflegespülungen und ein reichhaltiges Shampoo gehören zum Standard-Pflegeprogramm. Die Häufigkeit der Wäschen richtet sich nach der Aktivität der Fettdrüsen. Ist eine tägliche Wäsche notwendig, sollte der Einsatz der Pflegespülung auf zwei Mal die Woche reduziert werden, da die Spülungen nachfettende Substanzen enthalten, welche die Locken auf Dauer schlapp und schwer werden lassen.
Beim Trocknen – am besten an der Luft – besonders vorsichtig sein
Nach der Wäsche kann das Haar mit den Händen vorsichtig ausgedrückt werden; starkes Rubbeln mit einem Handtuch ist allerdings Gift für schwungvolle Wellen. Spezielle Hairtowels ermöglichen es, das Haar mit einem Handgriff sicher in Frottee zu packen – Mikrofaserfrottee ist am schonendsten zu den Locken – und einige Minuten antrocknen zu lassen.
Anschließend können die Haare mit groben Zinken gekämmt werden, bevor sie im Idealfall an der Luft trocknen. Das kostet zwar Zeit und sollte nur in einer warmen Umgebung stattfinden, liefert aber die schönsten und natürlichsten Locken-Ergebnisse. Herrscht Zeitnot, dürfen allenfalls die Spitzen und der Ansatz auf niedriger Wärmestufe angeföhnt werden.
Einfach über Nacht die Locken mit viel Feuchtigkeit pflegen
Nachts ist ebenfalls eine Schonbehandlung angesagt: Damit das Haar beim Drehen und Wenden nicht zu verfilzen beginnt, sollte es zu einem lockeren, weichen Zopf gebunden werden, der morgens kurz ausgeschüttelt wird. Beim Frisieren ist eine großzügige Portion Feuchtigkeit das A und O. Ideal sind Pflegeessenzen auf natürlicher Basis, die mit Aloe Vera, Rhabarbersäure oder Weizenproteinen angereichert wurden.
Locken lassen sich gut mit Frisier- oder Feuchtigkeitscreme stylen
Bei einem platten Ansatz kann ein wenig Schaumfestiger in die Haare geknetet werden; die Spitzen brauchen jedoch eine leichte, aber pflegende Frisier- creme, fein verriebenes Wachs oder eine Glanzlotion. Viele Lockenköpfe machen gute Erfahrungen damit, ihr Haar morgens mit einem nassen Kamm locker in Form zu bringen und anschließend eine winzige Portion Gesichts- creme hineinzumassieren. Sollten die Locken tatsächlich einmal zugunsten einer glatten Hochsteckfrisur weichen müssen, können sie mit „Anti-Frizz“-Produkten gebändigt werden.