Für die einen gelten sie als Schönheitsmal, das der Optik das gewisse Etwas verleiht, für die anderen sind sie Störfaktoren: bei Pigmentflecken gehen die Meinungen auseinander. Sommersprossen, Leberflecken und Altersflecken liegen jedoch immer einer Pigmentstörung zu Grunde. Gesundheitlich sind sie deswegen nicht automatisch bedenklich, können aber doch als störend empfunden werden. Hier erfahren Sie, was die verschiedenen Ursachen von Pigmentstörungen sein können, und ob es Möglichkeiten gibt, sie wieder loszuwerden.
1. Was sind Pigmentstörungen?
Pigmentstörungen entstehen durch eine Überproduktion von Melanin. Dieser Stoff bildet sich in unseren Hautzellen und schützt die Haut vor den schädlichen Folgen von UV-Einstrahlung. Er ist auch für die Bräune der Haut im Sommer verantwortlich. Wird an einzelnen Stellen im Körper zu viel Melanin produziert, so entstehen dort Pigmentflecken – von vielen als unschön empfunden.
Pigmentflecken können in unterschiedlichen Formen auftreten:
- Sommersprossen treten im Gesicht auf, finden sich besonders häufig bei Menschen mit heller Haut und roten Haaren, und kommen im Sommer meist stärker zur Geltung.
- Muttermale, auch Leberflecken genannt, finden sich nicht nur im Gesicht, sondern auch an den Unter- und Oberarmen, am Rücken und an den Beinen, und sind vererbbar.
- Altersflecken treten mit zunehmendem Alter an Stellen auf, die besonders oft der Sonne ausgesetzt sind.
Zwei Typen von Melanin
Der Mensch produziert zwei verschiedene Typen von Melanin: das braun-schwarze Eumelanin sowie das gelblich-rote Phäomelanin. Aus ihrer Mischung ergibt sich der Hauttyp. Menschen mit roten Haaren haben besonders viel Phäomelanin.
Daneben gibt es noch die Vitiligo, eine seltene Krankheit, bei der sich große, weiße Flecken auf der Haut bilden. Streng genommen handelt es sich um das Gegenteil einer Pigmentstörung, denn hierbei wird Melanin nicht über-, sondern unterproduziert. Die weißen Flecken werden aber genauso oft von Betroffenen als störend wahrgenommen.
2. Was sind die Ursachen für Pigmentstörungen?
Die häufigste Ursache für Pigmentstörungen ist vermehrte Sonneneinstrahlung. Das ist wenig überraschend: Immerhin bildet sich das für die Flecken verantwortliche Melanin bei Sonneneinstrahlung zum Schutz der Haut. So genannte Altersflecken treten deshalb auch besonders an Stellen auf, die oft der Sonne ausgesetzt sind, wie im Gesicht, auf der Stirn, an den Unterarmen und auf den Händen.
Darüber hinaus spielt auch Veranlagung eine Rolle. Eine Pigmentflecken sind bekanntlich vererbbar, was sich schon im Namen „Muttermal“ niederschlägt. Das Zusammenspiel von Vererbung und Sonneneinstrahlung sieht man auch deutlich bei Sommersprossen. Manche haben sie von Geburt an, manche nie. Aber wer Sommersprossen hat, hat im Sommer auch deutlich mehr davon.
Hin und wieder liest man die Behauptung, Vitamin-D-Mangel sei eine Ursache von Pigmentstörungen. Ein deutlicher Zusammenhang konnte allerdings wissenschaftlich bisher nicht belegt werden.
Bei Frauen können auch Hormone ein Auslöser von Pigmentstörungen sein. Pigmentflecken in der Schwangerschaft, auch bekannt unter dem Namen Cholasma, sind keine Seltenheit. Sie treten an der Stirn, an der Schläfe und an den Wangen auf und verschwinden meist ein paar Monate nach der Entbindung wieder. Auch die Pille kann durch hormonelle Veränderungen zum gehäuften Auftreten von Pigmentflecken beitragen.
Schließlich können Pigmentstörungen auch Nebenwirkungen von Erkrankungen sein. So ziehen Hauterkrankungen wie Psoriasis oder Akne sowie Infektionskrankheiten wie Gürtelrose oder Syphilis stellenweise Verfärbungen der Haut mit sich.
3. Sind Pigmentstörungen gefährlich?
Pigmentflecken an sich sind in der Regel ungefährlich und nur selten bösartig. Eine ärztliche Behandlung ist daher in den meisten Fällen nicht erforderlich. Allerdings werden die Flecken von vielen als unschön empfunden, was sich negativ auf das Selbstwertgefühl und die psychische Gesundheit auswirken kann.
In seltenen Fällen können Pigmentflecken aber auch ein Zeichen für Hautkrebs sein. Vorsicht ist vor allem geboten, wenn Pigmentflecken spontan auftreten und sich ausbreiten oder Muttermale deutliche Veränderungen aufweisen. Hier gilt es, regelmäßig zum Arzt zu gehen und Check-Ups zu machen. Hautkrebs kann nämlich in den meisten Fällen geheilt werden, wenn er frühzeitig erkannt wird.
4. Was kann man gegen Pigmentstörungen tun?
Pigmentstörungen sind meist nicht gefährlich und haben oftmals genetische Ursachen. Es kann und muss also nicht zwingend etwas zur Beseitigung getan werden. Werden sie allerdings als ästhetisch störend empfunden, gibt es kosmetische Behandlungen, die dabei helfen sollen, den ebenmäßigen Teint zurückzugewinnen.
Eine wirksame Behandlungsmethode besteht in der Lasertherapie. Dabei werden die betroffenen Hautzellen vom Licht des Lasers zerstört. Allerdings sollte diese Methode nur von erfahrenen Ärzten angewandt werden.
Darüber hinaus gibt es Peelings, die die Pigmentzellen abtragen. Es gibt chemische und Fruchtsäure-Peelings. Auch hier ist Vorsicht geboten, denn nicht jede Haut verträgt die säurehaltigen Peelings gleich gut.
Achtung: Behandlungen mit Laser oder Peelings können die Haut reizen. Entsprechend ist nach einer solchen Anwendung für einige Wochen noch mehr Vorsicht vor Sonneneinstrahlung geboten.
Am Ende ist bei Pigmentstörungen, wie bei vielen anderen Beschwerden, Vorsorge besser als Nachbehandlung. Da der bedeutendste Auslöser von Pigmentflecken UV-Strahlung ist, ist der richtige Sonnenschutz besonders wichtig. Dermatologen empfehlen, sich täglich mit Sonnenmilch einzucremen, und nicht nur im Hochsommer am Strand.
Schließlich lässt sich mit Make-Up auch einiges machen. Mit Concealer lassen sich unerwünschte Flecken gezielt abdecken.