- Rissige Fersen, auch bekannt als Schrunden, sind oft die Folge von unzureichender Pflege. Jedoch können auch Erkrankungen, Ernährung und Schuhwerk die Entstehung begünstigen.
- Tiefe Risse sind nicht nur schmerzhaft, es besteht auch die Gefahr, dass sich die Wunden an den Fersen infizieren.
- Mit Präparaten aus der Apotheke und dem Drogeriemarkt lassen sich Schrunden gut behandeln, ebenso eignen sich Hausmittel. Wichtig ist eine regelmäßige Fußpflege, um rissigen Fersen vorzubeugen.
Sie sind nicht schön anzusehen und bereiten im schlimmsten Fall sogar noch Schmerzen. Rissige Fersen, auch bekannt als Schrunden, sind mehr als nur eine Problemzone, sie können schlimmstenfalls sogar Infektionen verursachen. Wir verraten Ihnen, wie rissige Fersen entstehen, und wie Sie sie mit Pflege, Cremes und Hausmitteln wieder loswerden.
1. Rissige Fersen entstehen nicht über Nacht
Rissige Fersen (Rhagaden) präsentieren sich rau und trocken, geschwollen und mit leichter Rötung. Dazu kommt jede Menge Hornhaut, die unter Umständen von mehreren Rissen durchzogen ist. Es ist ein Prozess, der sich äußerlich mit zunehmender Trockenheit und Hornhautbildung zeigt. Es entstehen Risse, wenn die tiefere Hautschichten immer weiter austrocknen.
Dass wir Hornhaut an den Füßen haben, macht durchaus Sinn. Die oberste Hautschicht besteht aus verhornten Zellschichten, die die Unterseite des Fußes schützen. Die Fersen müssen nämlich einiges aushalten, immerhin lastet das ganze Körpergewicht auf ihnen. Das strapaziert die Fersen natürlich sehr, und sie müssen dementsprechend gepflegt werden.
Rissige und raue Fersen (Schrunden) entstehen nicht über Nacht. Ihre Bildung kann unterschiedliche Ursachen haben, und oft kommen mehrere Auslöser zusammen. Eine mangelhafte Pflege ist neben Alter, Erkrankungen und Vitaminmangel der Hauptgrund, warum die Fersen rissig werden.
Werden die Fersen vernachlässigt, trocknet die Haut aus und wird spröde. Sie verliert Fett und Feuchtigkeit, es kommt zu einer Unterversorgung mit Nährstoffen. Es bilden sich flache, feine Risse, und die trockenen Hornhautzellen schuppen sich ab. Werden sie in diesem noch oberflächlich rauen Zustand wieder regelmäßig gepflegt, sollten sich die Risse rasch zurückbilden.
Reißt die tiefer liegende Haut jedoch ein, kann es zu Blutungen kommen. Rissige Hacken verursachen nicht nur Schmerzen, sie können auch gefährlich werden: Dringen Bakterien ein, kann sich die Fersen-Wunde infizieren. Auch die Bildung eines Ulkus ist möglich, dabei handelt es sich um eine schlecht heilende Wunde, die sich vergrößern und über die Ferse hinaus ausbreiten kann.
1.1. Auslöser: Krankheiten und Vitaminmangel
Stoffwechselerkrankungen, wie zum Beispiel Diabetes mellitus, können sich ebenso auf die Fersenstruktur auswirken wie Durchblutungsstörungen (periphere arterielle Verschlusserkrankung).
Auch ein Fußpilz, übrigens der häufigste Hautpilz in Europa, kann rissige Fersen verursachen. Dieser tritt zwar meist zwischen den Zehen auf, aber es ist unter Umständen möglich, dass die ansteckende Infektionskrankheit auch die Ferse befällt. Dann weicht die oberste Hautschicht, die Epidermis, auf und kann so schnell einreißen. Neben Rissen, zeigt sich der Fußpilz auch mit geröteter und schuppiger Haut, es können sich Bläschen bilden.
Die Ernährung spielt auch eine Rolle, denn die Haut, auch die an den Füßen, benötigt ausreichend Vitalstoffe. Ein Vitamin- oder Nährstoffmangel kann sehr trockene und rissige Haut verursachen. Vor allem Omega-3-Fettsäuren sollten auf Ihrem Speiseplan stehen ebenso Lebensmittel mit Vitamin E. Beide Vitalstoffe benötigt Ihre Haut, wenn sie geschmeidig bleiben soll. Der Vitamin-E-Tagesbedarf eines Erwachsenen sollte laut der Deutschen Gesellschaft für Ernährung e.V. etwa zwischen 12 und 17mg pro Tag liegen.
Schwangere Frauen klagen häufig über rissige Fersen. Hier kommen verschiedene Auslöser zusammen: Zum einen benötigen werdende Mütter mehr Vitamine, kommt es zu einem Vitalstoffmangel, kann die Haut austrocknen. Zum anderen wird die Durchblutung der Haut gestört, aufgrund von Wassereinlagerungen im Gewebe und einem deutlich erhöhten Körpergewicht.
1.2. Auslöser: Umwelt und Lebensweise
Ein weiterer Faktor, der rissige Fersen begünstigt, ist kalte Luft. Diese verstärkt den Austrocknungsprozess der Fußhaut. Socken können das Problem noch verschlimmern, denn grobe und synthetische Wollsocken können Risse herbeiführen, ebenso schlecht sitzendes Schuhwerk.
Auch Schuhe mit offenen Fersen, so schick sie auch sein mögen, sind nicht gut für die Fersengesundheit. Auch barfuß laufen sollten Sie unterlassen, wenn Sie Probleme mit rauen Fersen haben. In beiden Fällen erhält der Fersenbereich nicht genügend Unterstützung, was die Haut zusätzlich belastet. Wer ganz ohne Schuh unterwegs ist, läuft zudem Gefahr, sich winzige Verletzungen zuzufügen, die man kaum merkt. Leider begünstigen diese Mikroverletzungen auch die Bildung von Schrunden.
Gifte wie Nikotin und Alkohol können ebenfalls die Fersenhaut so belasten, dass sie stärker austrocknet.
2. Behandlung mit Cremes und Salben
Sind die Schrunden erst einmal da, können spezielle Cremes und Salben Linderung verschaffen. In der Apotheke und auch im Drogeriemarkt erhalten Sie sogenannte Schrundensalbe. Diese rezeptfreie Salbe sollten Sie zweimal täglich auf Ihre Fersen auftragen. Sie durchfeuchtet die Haut nicht nur, sie wirkt auch heilfördernd. Alternativ können Sie eine Wund- und Heilsalbe verwenden, die Sie ebenfalls in der Apotheke oder im Drogeriemarkt erhalten.
Auch Produkte mit Urea (Harnstoff) helfen bei der Fersenpflege. Tipp: Tragen Sie diese dick auf die Fersen auf und umwickeln Sie die Salbe über Nacht mit einer Frischhaltefolie. So können die Wirkstoffe tief eindringen.
Wenn Sie unter einer Hauterkrankung wie Neurodermitis oder Fußpilz leiden, fragen Sie Ihren Arzt nach geeigneten Mitteln. Er kann Ihnen entsprechend der Ursache eine cortisonhaltige Creme oder ein Antipilzpräparat (Antimykotika) verordnen.
3. Hausmittel gegen Schrunden
Es gibt natürliche Behandlungsmaßnahmen, die Ihre Fersen wieder in Topform bringen können. So gehören Risse und trockene Haut der Vergangenheit an.
3.1. Mit Kur, Fußbad oder Peeling werden rissige Fersen wieder zart
Fersenkur: Sie benötigen hierfür eine reife Banane und eine Avocado, beide Lebensmittel zerdrücken Sie und vermischen sie zu einer Creme. Tragen Sie diese Creme auf Ihre Fersen auf und lassen Sie sie eine halbe bis ganze Stunde einwirken. Anschließend mit lauwarmem Wasser abspülen. Wenn Sie möchten, können Sie Ihre Füße mehrmals die Woche so verwöhnen.
Natürliches Peeling: Vermischen Sie Haferflocken mit Kokosöl. Nehmen Sie so viele Haferflocken, dass sich eine schöne Peeling-Konsistenz ergibt. Reiben Sie Ihre Ferse damit gut zehn Minuten ein, und spülen Sie das Peelinggemisch mit lauwarmem Wasser ab.
Baden Sie Ihre Füße in Rosenwasser: Gießen Sie in warmes Wasser etwas Rosenwasser, einen Schuss Glycerin, den Saft einer halben Zitrone und einen Teelöffel Salz. Baden Sie Ihre Füße etwa 20 Minuten darin. Danach abtrocknen und gut eincremen.
In Milch und Honig baden: Diese Fußbad ist in doppelter Hinsicht wirkungsvoll. Zum einen versorgt es die Haut mit Nährstoffen, zum anderen wirkt es desinfizierend.
Sie können die Wirkstoffe eines Fußbades variieren. Geben Sie zum Beispiel fünf Esslöffel Natron in warmes Wasser und baden Ihre Füße 15 Minuten darin. Alternativ können Sie auch mal Apfelessig, Olivenöl oder reinen Aloe Vera Saft verwenden.
Achtung: Fußbäder sollten nicht länger als 15 Minuten andauern, sonst wird die Haut zu schrumpelig (Froschhaut). Dadurch können zum einen Risse entstehen, zum anderen können Sie womöglich den Übergang von Hornhaut zu Gewebe nicht mehr richtig spüren – und verletzen sich.
3.2. Öl und Fett machen die Fersenhaut wieder geschmeidig
Trockene Haut ist die Wurzel allen Übels. Damit die Haut an den Fersen wieder geschmeidig wird, eignen sich zur täglichen Hautpflege Fette wie Sheabutter und Melkfett oder Öle wie Olivenöl und Jojobaöl ganz besonders.
Haben Sie eine Vorliebe für Ayurveda? Dann verwöhnen Sie so Ihre Fußsohlen. Eine ayurvedische Ölmassage versorgt die Haut mit Fett und Nährstoffen und macht sie wieder geschmeidig.
Als Wundermittel gehypt: Kokosöl. Das Öl kann pur aufgetragen werden, Sie können es aber auch für eine Kur oder ein Fußbad verwenden. Es spendet sehr viel Feuchtigkeit. Ideal ist es, wenn Sie das Öl, egal welches, über Nacht gut einwirken lassen. Da Sie sicher keine Ölflecke auf der Bettwäsche möchten, tragen Sie zum Schlafen weiche Baumwollsocken. Das Öl können Sie morgens mit Wasser abwaschen.
3.3. Zitronensäure contra Schrunden
Verwenden Sie die Kraft der Zitrone im Kampf gegen Schrunden. Allerdings nur bei oberflächlichen Rissen, sonst ist der Kontakt mit der Zitronensäure zu schmerzhaft.
Waschen Sie Ihre Füße mit einer Mixtur aus einem Teelöffel Glycerin und Zitronensaft und geben etwas Rosenwasser hinzu. Alternativ können Sie die Füße auch einfach mit dieser Lösung einreiben. Lassen Sie diese lange einwirken, gerne über Nacht.
Eine effektive Fersencreme können Sie auch selbst herstellen: Vermischen Sie hierfür einen Teelöffel Vaseline mit etwas Zitronensaft.
Weitere Hausmittel für seidenweiche Fersen:
4. So beugen Sie rissigen Fersen vor
Die beste Prophylaxe ist die regelmäßige Fußpflege. Dazu gehört auch, dass Sie die Hornhaut an den Füßen regelmäßig sanft abtragen. So stellen Sie sicher, dass auch die unteren Hautschichten mit Nährstoffen und Feuchtigkeit versorgt werden.
Zur Entfernung der Hornhaut eignet sich ein Bimsstein ebenso wie ein Hornhauthobel. Letzteres gibt es mittlerweile sogar elektrisch und ist im Drogeriemarkt erhältlich. Bevor Sie die Hornhaut entfernen, sollten Sie Ihre Fersen mit einem warmen Fußbad einweichen.
Bei bestimmten Erkrankungen, beispielsweise Diabetes mellitus, sollten Sie nicht selbst Hand anlegen, sondern eine medizinische Fußpflege durchführen lassen, um folgenschwere Verletzungen zu vermeiden.
Ernähren Sie sich gesund und ausgewogen, um Ihren Körper mit Vitalstoffen zu versorgen. Trinken Sie genügend Wasser oder ungesüßten Tee, mindestens zwei Liter täglich. Das wirkt einer trockenen Haut entgegen.
Auf die Verpackung kommt es an: Tragen Sie gut sitzendes Schuhwerk. Die Schuhe sollten nicht drücken und gut gepolstert sein. Seien Sie auch wählerisch bei den Socken und Strümpfen. Das Material sollte atmungsaktiv und weich sein, Baumwolle oder Seide sind ideal.
Vorsicht: Hobeln Sie nie zu viel Hornhaut ab. Sonst bildet Ihr Körper mehr und schneller Hornhaut, da er Ihre Füße schützen möchte. Ein Effekt, den Sie sicher nicht wünschen.