Die würzige und herrlich duftende Tonkabohne ist eine sagenumwobene und inspirierende Pflanze. Lange Zeit wurde sie als gefährlich eingestuft, doch heute wird sie vielseitig eingesetzt: in der Küche, in Pflegeartikeln, Kosmetik und Düften. Lesen Sie hier, was die Tonkabohne so faszinierend macht, welche Duftbeschreibung ihr am nächsten kommt und ab welchen Mengen sie giftig ist.
Erst im Jahr 1775 wurde die Tonkabohne von dem französischen Wissenschaftler Jean Baptiste Christophe Fusée Aublet im nördlichen Teil Südamerikas entdeckt und nach Europa gebracht. Lange Zeit als krebserregend eingestuft, werden die Samen des Tonkabohnenbaums heute gerne in der Küche, Körperpflege, Kosmetik oder als Naturheilmittel verwendet. Die gemahlene Bohne duftet nach einer Mischung aus Vanille, ein wenig Mandel und einem Hauch von Zimt. In gut sortierten Parfum-Shops wie Essenza Nobile finden Sie den typischen Duft der Tonkabohne in Parfums wie Café Tonka von Les Senteur Gourmandes.
1. Diese Bohne hat einen betörenden Duft
Der Baum der Tonkabohne wuchs ursprünglich im Amazonasgebiet, vermutlich auf den Karibischen Inseln oder in Venezuela. Das Holz ist sehr dicht und hat eine intensive rotbraune Farbe.
Der Samen der Tonka-Frucht, also die Tonka-Nuss, ist circa fünf Zentimeter lang und ähnelt einer Mandel. Sie weist eine bräunliche bis schwarze Färbung auf. In getrocknetem Zustand entfaltet sie die positiven Eigenschaften, die ihr zugeschrieben werden.
Die getrocknete Tonkabohne reibt man am besten ein wenig zwischen den Händen, um sie aufzuschließen. Sofort entfaltet sich der typisch liebliche Duft des Tonkaöls, der vor allem an Vanille und Mandeln erinnert, aber auch etwas Heu im Hintergrund mitbringt. Aufgrund des angenehmen Geruchs, der die Sinne sofort einnimmt und beruhigend wirkt, wird das Öl gerne in der Aromatherapie eingesetzt. Dabei soll der Duft stimmungsaufhellend und wohltuend wirken und für Entspannung sorgen.
Neben Dufttherapien wird Tonkaöl auch häufig als Bestandteil von Cremes und anderen Beauty-Produkten verwendet. Nicht zuletzt wird der Tonkabohne eine erotisierende Wirkung nachgesagt. Gerne wird sie deswegen als natürlicher Zusatz in Duftstoffen für Waschmittel und andere wohlriechende Produkte eingesetzt. Auch als Zusatzstoff für Pfeifentabak und Shisha-Tabak wird der Duft gerne verwendet.
2. Tonkaöl wirkt beruhigend und krampflösend
In der schwarzen Bohne befinden sich die wohlriechenden, reichhaltigen ätherischen Öle. Das Tonkaöl wirkt beruhigend und reizlindernd auf die Haut und zeigt entspannende sowie leicht erwärmende Eigenschaften. Cremes mit Tonkaöl können aufgrund der Erwärmung eine schmerzlindernde und entkrampfende Wirkung haben.
Daher finden Sie in Drogerien und Apotheken häufig hochwertige Pflegeprodukte, die als Inhaltsstoff das Tonkaöl angeben.
3. So gefährlich ist die Tonkabohne wirklich
Neben den ätherischen Ölen ist Cumarin ein Hauptbestandteil der Tonkabohne. In großen Mengen wirkt Cumarin krebserregend, wie zahlreiche Studien belegen konnten. Eine sehr hohe Cumarin-Dosis kann Kopfschmerzen, im schlimmsten Fall sogar Erbrechen, Schwindel oder sogar Atemstillstand hervorrufen. Deswegen war die Tonkabohne zeitweise als gesundheitsgefährdend eingestuft und zwischen den 1970ern bis 1990ern sogar verboten. Diese Verbotsphase verleiht der Tonkabohne eine zusätzlich mystische und anziehende Kraft und in den USA gilt der Verbot in Lebensmitteln bis heute noch.
Doch die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) und das Bundesinstitut für Risikobewertung geben Entwarnung. Kein Wunder also, dass die Tonkabohne in der Spitzengastronomie als feines Gewürz äußerst beliebt ist.
Bei sparsamer und sorgfältiger Anwendung ist Cumarin nicht nur ungefährlich, sondern sogar förderlich. Schon die Einheimischen Südamerikas nutzten die Vorteile der Tonka als Heilmittel gegen Husten, Übelkeit, Asthma oder als Herzstärkungsmittel. Moderne, chemische Medikamente verwenden Cumarin vor allem bei Blutgerinnungsproblemen. Darüber hinaus provoziert dieser Inhaltsstoff die Serotoninproduktion im Körper. Dieses Hormon ist ein Glücksbotenstoff. Er wirkt für uns stimmungsaufhellend und beugt beispielsweise Schlaflosigkeit vor.
4. Die Tonkabohne kann auch in der Küche verwendet werden
Die gemahlene Tonkabohne bietet einen besonderen, außergewöhnlichen Geschmack. Die Geschmacks- und Duftbeschreibung lässt sich am besten mit der Kombination aus bekannten Lebensmitteln umsetzen: Etwas Vanille, ein wenig Mandel sowie Spuren von Zimt müssen Sie sich vorstellen. Nach dieser Mischung schmeckt und riecht die Tonkabohne.
Deswegen verwenden sie Gourmets gerne zur Herstellung von Desserts und Süßspeisen sowie für Eis und Gebäck. Beliebte Köstlichkeiten, die mit Tonka-Gewürz verfeinert werden, sind beispielsweise Panna Cotta oder Creme Brulee. Auch in Schnäpsen oder Likören lässt sich die Tonkabohne gut verarbeiten. Von einer Dosierung von Extrakten durch Laien raten wir aber dringend ab. Nur erfahrene Köche sollten nach bekannten und erprobten Rezepten auf die Tonka-Nuss als Würzmittel zugreifen.