Wellenreiter – auch Wasserwellen oder Fingerwellen genannt – ist die Bezeichnung für eine Frisur, die in den 1920er Jahren große Popularität erlangt hat und zahlreiche Hollywooddiven bei ihren Auftritten begleitet hat. Das Haar wird so geformt, das es sich wie Wasserwellen um den Kopf legt.
Musste man früher noch zu Nylonstrümpfen und Toilettenpapier greifen, wollte man den Friseurbesuch umgehen, bieten heute spezielle Klammern (Reiter) zur Formung von Wellenreitern eine zusätzliche Hilfe, die in Friseurläden und Drogeriemärkten erhältlich sind. Es empfiehlt sich auf die Plastikvariante zurück zu greifen, weil die Metallklammern häufig scharfe Kanten besitzen, die schmerzhaft sein und unfreundliche Nebenwirkungen am Haar hinterlassen können.
Um Wellenreiter in eigener Regie ins Haar zu bekommen, benötigt man einige Übung. Es muss komplett nass sein, denn trockenes Haar ist zu wenig formbar, um einer solch extremen Modellierung nachzugeben. Für diese Frisur ist es empfehlenswert, ein Produkt zu benutzen, mit dem sich das Haar gut in Form bringen lässt und Extraglanz ins Haar bringt.
Zur Herstellung wird das durch und durch nasse Haar gekämmt, in Strähnen geteilt, mit den Händen in die gewünschte Richtung zusammen geschoben, die Reiter auf den entstandenen Kamm gesetzt und streng zusammen gepresst. Ist das Haar getrocknet, werden die Reiter vorsichtig entfernt, die Wellen sanft in Form gebracht und mit Spray fixiert. Auf keinen Fall darf diese Frisur nach dem Trocknen gekämmt werden, weil sie sonst aus der Form gerät.
Die glamourösen, aber auch etwas strengen, weil ihnen jegliche Bewegung fehlte, Wellenreiter der 20er Jahre wurden von Hairstylisten weiter entwickelt. Eine neue Idee für langes Haar mit Locken ist, die Wellen nach wie vor direkt an den Kopf zu legen, die Längen jedoch lockig zu lassen, was der gesamten Frisur mehr Spielraum gibt.