Die Wuchsrichtung des Haares, allgemein auch als „Strich“ bezeichnet, gibt an, in welche Richtung sich die Haare freiwillig legen. Hierbei ist ein Anordnen der Haare ohne Anwendung irgendwelcher Hilfsmittel, wie Fön, Haargel oder Festiger gemeint.
Die Wuchsrichtung ergibt sich aus der Neigung, in der das Haar in der Haut, in seinem Haarfolikel steckt. Diese ist in der gesamten Hautpartie gleich, da alle Haare die gleiche Neigung haben. Wenn hingegen zwei unterschiedliche Wuchsrichtungen aufeinander treffen, entstehen Haarwirbel. Sie sind unstrukturiert und lassen keine genaue Festlegung des „Strichs“ zu. Auch ist hier die künstliche Anordnung der Haare sehr schwer und mit einigen Mühen verbunden.
Gegen den Strich Kämmen
Das Kämmen gegen den „Strich“ schmerzt bzw. ist sehr unangenehm. Das liegt daran, dass das Haar, in seinem Haarfolikel mit der Haarwurzel an einen Nerv gekoppelt ist. Dieser meldet Schmerz bei Ausriss des Haares oder bei falscher Lage. Diese vorgegebene, natürliche Richtung des Haares, ist bei allen Lebewesen mit Haaren vorhanden, mit Ausnahme des Maulwurfes. Er besitzt diese Wuchsrichtung nicht. Sie wäre störend für seinen engen Lebensraum und würde bei seiner Bewegung in den engen Gängen irritierend sein.
Das Beachten der Wuchsrichtung ist auch bei der Pflege des Haares unerlässlich. Im Allgemeinen ist es wichtig, die Haare der Kopfhaut nur in Richtung der Wuchsrichtung zu fönen, da fönen gegen den Wuchs die äußerste Schicht des Haares aufraut und es spröde, brüchig und glanzlos werden lässt. Ein guter Friseur erkennt die Wuchsrichtung der Haare auf der Kopfhaut und lässt sie durch einen besonderen Schnitt zu mehr Haarvolumen kommen.